Signa vor Pleite

Es wird ernst! Benko bereitet die Insolvenz-Anträge vor

Die Finanzlage von Benkos Signa wird immer kritischer. Die Verhandlungen mit Investoren spießen sich, die Zeit läuft davon.

Angela Sellner
Es wird ernst! Benko bereitet die Insolvenz-Anträge vor
Für den Tiroler Immo-Tycoon René Benko wird es immer enger. Seinem Signa-Konzern geht das Geld aus.
"Heute"

Für René Benkos Milliardenkonzern Signa steht es Spitz auf Knopf. Der Tiroler Immobilien-Tycoon und sein Sanierer Arndt Geiwitz versuchen seit Wochen verzweifelt, frisches Geld aufzustellen. Aber die Investoren sträuben sich, es wird eng und die Zeit läuft: Nächste Woche wird eine Anleine über 200 Millionen Euro fällig, bis Jahresende braucht Signa insgesamt rund 500 Millionen Euro. In der ersten Jahreshälfte 2024 müssen noch weitere 1,5 Milliarden her, um das Unternehmen am Leben zu halten.

Die Situation dürfte inzwischen so kritisch sein, dass für die Signa Holding und die Töchter Signa Prime und Signa Development bereits Insolvenzanträge vorbereitet werden, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Insider. 

Ein Signa-Sprecher bestätigt das nicht und verweist auf laufende Gespräche mit möglichen Geldgebern.

Investoren unzufrieden

Der Plan, dass bisherige Signa-Investoren wie schon im Vorjahr dem Unternehmen weitere Finanzspritzen geben, dürfte jedenfalls nicht aufgehen, wie es derzeit aussieht. Sie stoßen sich laut "Spiegel" vor allem daran, dass Benko ihren Forderungen zuletzt nicht nachkam. Der 46-jährige Selfmade-Milliardär hat sich auf Druck der Investoren zwar von der Spitze des Signa-Beirats zurückgezogen, seine Stimmrechte aber nicht wie erwartet an Sanierer Geiwitz übertragen.

Zudem ist Benko weiterhin an vorderster Front für das Unternehmen tätig. Ein Rückzug sehe anders aus, beklagen die Investoren dem Vernehmen nach.

Wie es nun konkret weitergeht, ist nicht fix. Über die nächsten Schritte berate der Aufsichtsrat der Signa Prime Selection, berichtete die "Wirtschaftswoche".

Dass eine Pleite der Signa unmittelbar bevorsteht, müsse nicht sein, sagen Experten. Allerdings sei es ein Gebot der Vorsicht, die Insolvenzanträge vorzubereiten. Die nächsten Wochen werden entscheidend für das weitere Schicksal von René Benko und seinem Immobilienreich.

Das Leben des Selfmade-Milliardärs in Bildern

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    v.l.n.r.: Peter Lennkh (Raiffeisen), René Benko, Johann Strobl beim RBI Business Lunch
    v.l.n.r.: Peter Lennkh (Raiffeisen), René Benko, Johann Strobl beim RBI Business Lunch
    (Bild: Raiffeisen)
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