Wirtschaft

EU-Minister einigen sich auf Gaspreisdeckel

Die Energieminister der EU-Staaten einigten sich am Montag auf einen Gaspreisdeckel. Er fällt mit 180 Euro niedriger aus, als vorerst erwartet wurde. 

Bei 180 Euro pro Megawattstunde soll eingegriffen werden.
Bei 180 Euro pro Megawattstunde soll eingegriffen werden.
Christian Ohde / ChromOrange / picturedesk.com

Gasgeschäfte sollen nun nicht mehr zu jedem Preis möglich sein. Damit will man verhindern, dass die Gaspreise wieder so in die Höhe schnellen, wie im Sommer, als eine Megawattstunde 340 Euro kostete. Nach monatelanger Uneinigkeit einigte man sich nun auf einen "Marktkorrekturmechanismus". Unter besonderen Marktbedingungen soll der Börsenhandel mit Gas oberhalb des festgelegten Deckels von 180 Euro pro Megawattstunde verboten werden.

Der Preis soll gesenkt werden, wenn er für fünf Tage über dem definierten Schwellwert von 180 Euro liegt und gleichzeitig mindestens 35 Euro höher ist, als der Preis am Weltmarkt für Flüssiggas. Auch diese Werte waren ursprünglich niedriger angedacht und wurden nachgeschärft.

Kritik aus Deutschland

Deutschland Kanzler Olaf Scholz sowie Wirtschaftsminister Robert Habeck lehnen das Instrument ab. Auch Ifo-Präsident Clemens Fuest meint dazu: "Mit einem Gaspreisdeckel reduziert man eher die Anreize, Gas nach Europa zu bringen ... Das ist ein echtes Risiko. Wenn es schiefgeht, kann uns das sogar in eine Gasmangellage bringen."

Nachdem weitere Gesetze zur Gas-Thematik von einigen Mitgliedsstaaten blockiert wurden, um den Deckel durchzusetzen, können die Verhandlungen nun wieder Fahrt aufnehmen. Eines dieser Gesetze soll einen Solidaritäts-Mechanismus in der EU etablieren, für den Fall, dass Gas knapp wird. Außerdem soll Gas zusehends gemeinschaftlich beschafft werden, um ein gegenseitiges Überbieten zu verhindern. 

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