Coronavirus

Backstage-Infos – Fahrplan zum Komplett-Lockdown

"Heute"-Chefin Eva Dichand enthüllt den Experten-Plan zu neuen Corona-Verschärfungen. Kernpunkt: "Schul-Schließung nur bei Komplett-Lockdown!"

Heute Redaktion
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Die Corona-Lage in Österreich spitzt sich einmal mehr zu. Erneut wurden am Mittwoch 7.514 neue Positiv-Befunde bei den Behörden eingemeldet. Seit Tagen schwelen Gerüchte über eine neuerliche Verschärfung der Corona-Regeln am Freitag, dem 13. November. Im Raum stehen Home Schooling auch für die Unterstufe und ein Schließen des Handels wie im ersten Lockdown. Eva Dichand, Verlegerin und Vorsitzende des Unirates der Meduni Wien, spricht im "Heute"-Interview (siehe Video) über ihre Backstage-Infos. Die Kernpunkte:

Verschärfungen: "Die wird es geben, aber man hört Unterschiedliches. Manche sagen: Schulen schließen, ohne auch alles andere zu schließen, macht keinen Sinn, weil die Leute dann nicht arbeiten können. Von den Gemäßigteren, weniger Hysterischen, hört man, dass man vorerst nur eine Maskenpflicht einführt, auch in den Schulen. Das wäre besser als ein Schließen. Über einen totalen Lockdown – mit einem Zusperren der Geschäfte – gibt es große Diskussionen.

Spitalsbetten-Engpass bei täglich über 6.000 Neuinfektionen: "Es sind derzeit sehr wohl noch Kapazitäten frei, genügend sogar. Auch an der Meduni hält man Schulschließungen für verfrüht, was aber nicht heißt, dass es nicht in 10 Tagen kommen kann."

➤ Zeithorizont für Nachschärfungen: "Wenn es nächste Woche nicht deutlich runtergeht, dann muss man Maßnahmen setzen."

➤ Schul-Shutdown: "Der bringt die Wirtschaft absolut um. Wir haben 1,3 Millionen schulpflichtige Kinder in 800.000 Haushalten. Viele werden nicht arbeiten können und vielleicht sogar ihre Jobs verlieren, weil das auf Dauer ja nicht geht. In einer Bäckerei etwa braucht man Mitarbeiter, die verkaufen kommen. Das ist wirklich ein Problem. Besonders hart trifft es häufig die Frauen, die zuhause das Distance Learning begleiten müssen, statt arbeiten zu gehen – das ist eine wirkliche Schlechterstellung.

"Man darf sich nicht zu Tode fürchten, es geht die Welt nicht unter, wenn man Corona kriegt."

Wann ist das alles vorbei? "Nicht so schnell. Denn auch wenn es eine Impfung gibt, wird zuerst das medizinische Personal geimpft, dann Risikogruppen – man wird also sehr lange brauchen, bis die gesamte Bevölkerung durchgeimpft ist. Das Jahr 2021 wird sicher nicht so toll werden. Ich kann nur allen sagen: Man darf sich nicht zu Tode fürchten, es geht die Welt nicht unter, wenn man Corona kriegt. Man muss schützen, wenn man zur Risikogruppe gehört, aber für viele junge Menschen ist es nicht so ein Problem. Das Problem ist sicher nicht damit zu lösen, dass man monatelang ein ganzes Volk einsperrt.

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