Wirtschaft

Schließen bald die Geschäfte wie im 1. Lockdown?

Im Handel herrscht Ungewissheit. Sollte es zu keinem Rückgang bei den Corona-Zahlen kommen, ist ein zweiter kompletter Lockdown möglich.

Heute Redaktion
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Auch Modegeschäfte verzeichneten in der vergangenen Woche massive Verluste.
Auch Modegeschäfte verzeichneten in der vergangenen Woche massive Verluste.
picturedesk.com

Gastronomie, Kultur und Freizeiteinrichten mussten bereits am 3. November wieder schließen. Mit den dramatisch steigenden Corona-Zahlen könnte auch der Handel folgen.

Massive Umsatzverluste

Die Folgen für die Wirtschaft sind ebenso dramatisch. In der vergangenen Woche wurden bereits massive Umsatzverluste im stationären Handel verzeichnet. Besonders betroffen sind Lebensmittelgroßhändler. Wie das ORF-Radio berichtet, gab es hier teilweise ein Minus von 90 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

Auch Mode- und Schmuckgeschäfte hatten ein Minus von rund 80 Prozent. Nur der Lebensmittel-Einzelhandel und der Online-Handel blieben stabil.

Neben der Schließung der Gastronomie wirken sich auch der "Home-Office-Effekt" und die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen negativ auf die Geschäfte aus.

Auch in den Shopping Centern ist deutlich weniger los. Laut Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands, zahle sich das Aufsperren für manche Läden fast nicht aus: "Die wirtschaftliche Triage braucht nun zielsichere Hilfen auch für die indirekt von den Schließungen betroffenen Betriebe, die durch Umsatzausfälle offenkundig direkt betroffen sind."

Waren vor Ort ausgeben

Er fordert eine rasche Hilfe für Händler und Planungssicherheit. Sollte es erneut zu einem kompletten Lockdown kommen, müsse laut Handelsverband rechtlich klar geregelt werden, dass Händler so wie Gastronomen zumindest Waren vor Ort ausgeben könnten.

"Alle Betriebe mit durch den Lockdown bedingten Umsatzeinbußen sollten entsprechend gestützt werden, ob es in das Schema passt oder nicht, es geht um Arbeitsplätze", betont Will.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober hat vergangene Woche angekündigt, dass es angesichts der weiterhin steigenden Infektionszahlen schon bald zu weiteren Verschärfungen kommen könnte. Dabei wird spekuliert, dass Geschäfte, die nicht zur täglichen Grundversorgung benötigt werden, schon bald zusperren müssen.

Rainer Trefelik, Handelsobmann der Wirtschaftskammer Österreich will davon noch nichts wissen: "Das oberste Ziel muss jetzt sein, die Fallzahlen wieder in den Griff zu bekommen." Dabei müsse jeder einen Beitrag leisten.

Neue Öffnungszeiten

Viele Händler kämpfen mit Problemen. Einige können ihre Fixkosten kaum bedienen. "Da braucht es eine maximale Kompensation", so Trefelik. Er fordert für den Handel eine "Gleichbehandlung mit den geschlossenen Betrieben" und eine Ersatzrate für die Umsatzrückgänge, ähnlich wie in der Gastronomie.

Bereits am Dienstag wurde beschlossen, dass Geschäfte einheitlich um 19 Uhr schließen müssen. "Mit dieser Lösung ist nun sichergestellt, dass sowohl Angestellte als auch Kundinnen und Kunden rechtzeitig und ohne Hast nach Hause kommen können. Viele sind auf den öffentlichen Verkehr angewiesen. Dadurch können die Belastungen der Beschäftigten im Handel in dieser besonderen Situation minimiert werden", erklärte Barbara Teiber, Vorsitzende der GPA-djp.

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