Los Angeles steht im Zeichen einer der schwersten Katastrophen seiner Geschichte: Drei massive Brände – das Palisades Fire, das Eaton Fire und das Hurst Fire – wüten seit Tagen unkontrolliert und hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Nach offiziellen Angaben sind bereits fünf Menschen ums Leben gekommen, mehr als 1.000 Gebäude wurden zerstört, rund 155.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Brände haben über 16.000 Hektar Land zerstört.
Mittlerweile haben sich die Flammen auch auf die Hollywood Hills ausgebreitet und bedrohen den berühmten Hollywood Boulevard. Die Behörden ordneten für Teile des Stadtviertels Evakuierungen an.
US-Präsident Joe Biden sagte seine letzte geplante Auslandsreise nach Italien ab und rief den Katastrophenfall aus. Laut US-Medien handelt es sich um eine der schlimmsten Feuerkatastrophen in der Geschichte von Los Angeles.
Anthony C. Marrone, der Feuerwehrchef des Los Angeles County Fire Department, schilderte die dramatische Lage bei einer Pressekonferenz: "Wir waren auf ein oder zwei große Buschbrände vorbereitet, aber nicht auf drei gleichzeitig. Die anhaltenden Winde und die extrem trockenen Bedingungen erschweren unsere Arbeit zusätzlich."
Auch Umweltforscher wie Joshua Lee Pulsipher warnen vor den einzigartigen Herausforderungen dieser Feuer. Gegenüber ABC News sagt er: "Es handelt sich um ein seltenes Ereignis mit hoher Intensität". Selbst mit einer Armee von Einsatzkräften wäre es schwer, die Brände unter Kontrolle zu bekommen.
- Palisades Fire: Mit über 5.000 Hektar verbrannter Fläche ist es der größte Brand. Starke Winde treiben die Flammen in Richtung der dicht besiedelten Küstenregion.
- Eaton Fire: Nähert sich schnell dem Vorort Altadena, wo Seniorenheime evakuiert werden mussten.
- Hurst Fire: Gefährdet mehrere Wohnviertel im Norden von Los Angeles.
Die USA mobilisieren alle verfügbaren Ressourcen, um den Bränden Herr zu werden. Der Bund hat bereits vier große Löschflugzeuge, zehn Helikopter und Dutzende Feuerwehreinheiten entsandt. Auch Kanada hilft: Quebec stellte zwei "Super-Scooper"-Flugzeuge zur Verfügung.
Die Rettungsarbeiten werden durch extreme Wetterbedingungen erschwert. "Der Wind macht das Stoppen der Feuer fast unmöglich", sagte Travis Longcore, Experte der University of California.
Wildbrände im Januar sind ungewöhnlich. Doch Experten machen den Klimawandel und die zunehmende Bebauung in gefährdeten Gebieten verantwortlich. Longcore fordert ein Umdenken: "Wir müssen lernen, mit diesen neuen Risiken zu leben. Nur mehr Einsatzkräfte zu haben, wird nicht reichen."
Die Flammen sind weiterhin außer Kontrolle – die Rettungskräfte arbeiten am Limit. Ein Ende der Katastrophe ist nicht in Sicht. In der Region bereiten sich viele auf die nächste Evakuierung vor – in der Hoffnung, dass die Brände bald gestoppt werden können.