Sport

Ex-IOC-Chef Samaranch (89) gestorben

Heute Redaktion
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Juan Antonio Samaranch, das "Gesicht des IOC", ist tot. Der Spanier ist heute in seiner Heimatstadt Barcelona gestorben. Erst gestern war er mit Herzproblemen in eine Klinik gebracht worden. Samaranch drückte dem Internationalen Olympischen Komitee in seiner 21-jährigen Amtszeit einen Stempel auf, wie es vor und nach ihm kein anderer schaffte.

Samaranch, der schon im Kabinett des umstrittenen spanischen Diktators Franco verschiedene Ämter bekleidete, fand 1966 Einzug ins Staatssekretariat für Sport. Ein Jahr später war der leidenschaftliche Hobbysportler Chef des Nationalen Olympia-Komitees und aufgrund seiner guten Arbeit für den Sport kurz darauf auch im IOC vertreten.

Olympische Öffnung für Profisportler

Seine Reformen in der olympischen Sportwelt sicherten den Spielen überhaupt erst die Existenz. Bis zu seinem Amtsantritt war es nur Amateuren erlaubt, an Olympischen Spielen teilzunehmen. Samaranch öffnete die Spiele auch für Profis und führte sie damit aus der Krise. Zudem hatte er die Idee, mit den Paralympics auch körperlich behinderten Sportlern eine öffentliche Plattform zu geben.

Seinem Geschick als Diplomat, aber auch seinem unternehmerischen Spürsinn war es zu verdanken, dass die Olympischen Spiele in den Folgejahren zu einem der erfolgreichsten Produkte der Sportwelt aufstiegen. Insgesamt drei Mal wurde er als mächtigster Mann des IOC wiedergewählt, bis er 2001 - ein Jahr nach dem Tod seiner Frau - das Zepter an den Belgier Jacques Rogge übergab.

Zuletzt in Vancouver dabei

Samaranchs Stimme zählte im IOC bis zu seinem Tod enorm viel, auch wenn er jegliche offizielle Funktion mit seinem Rücktritt zurückgelegt hatte. Zuletzt war er 2010 in Vancouver gern gesehener Gast. Der studierte Ökonom lebte für den Sport, der jetzt ohne einen seiner Größten auskommen muss.