Politik

Ex-Minister Anschober demonstriert gegen Nehammer

Unter die Protestierenden vor dem Bundeskanzleramt mischte sich am Mittwoch ein prominentes Gesicht: Ex-Gesundheitsminister Rudi Anschober.

Leo Stempfl
Rudi Anschober war Teil des Protestfrühstücks vor dem Kanzleramt.
Rudi Anschober war Teil des Protestfrühstücks vor dem Kanzleramt.
Denise Auer

Mit Bundeskanzler Karl Nehammer saß Rudi Anschober während der Corona-Pandemie gemeinsam auf der Regierungsbank. Ersterer war damals noch Innenminister, Letzterer Gesundheitsminister und wurde nach nur einem Monat Amtszeit durch die Corona-Pandemie direkt ins kalte Wasser geworfen. Eine Rolle, an der er 2021 zerbrach und sich einige Zeit aus der Öffentlichkeit zurückzog.

Der Ex-Minister schrieb ein Buch, ging damit auf Lese-Tour und sorgt nun wieder für Aufsehen: Er demonstrierte Mittwochfrüh mit Klima-Aktivisten und Umwelt-Wissenschaftlern vor dem Bundeskanzleramt gegen die "Gesprächsverweigerung" seines ehemaligen Kollegen.

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    Rudi Anschober war Teil des Protestfrühstücks vor dem Kanzleramt.
    Rudi Anschober war Teil des Protestfrühstücks vor dem Kanzleramt.
    Denise Auer

    "Regierungschef drückt sich"

    Dabei war er Teil der Initiative "Neustart Klima", die ein Ende der Gesprächsverweigerung durch Bundeskanzler Karl Nehammer fordert. "Nach einem Katastrophensommer mit Rekordhitze und Starkregen kann es kein 'weiter wie bisher' geben. Wesentliche Klimaschutz-Maßnahmen fehlen, seit sechs Monaten drückt sich der Regierungschef vor einem versprochenen Gipfel mit Klimawissenschafter:innen. Der Bundeskanzler muss endlich aufwachen", werden Anschober, GLOBAL 2000, WWF Österreich und das Klimavolksbegehren als Träger der Initiative zitiert. 

    Konkret gefordert wird die Umsetzung von lange angekündigten Maßnahmen wie dem ausständigen Klimaschutzgesetz, dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz und die Reform umweltschädlicher Subventionen. Schon im März wurde deswegen seitens der Initiative ein offener Brief an den Bundeskanzler gerichtet. Dieser antwortete über die Medien mit einer Gesprächseinladung, habe danach aber "trotz mehrfacher Kontaktversuche" nicht auf Terminanfragen geantwortet.

    Namhafte Unterzeichner

    Nun wurde eine Petition mit insgesamt sieben Forderungen ins Leben gerufen. Zu den Unterzeichnern gehören bekannte Persönlichkeiten wie der ehemalige Verbund-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Anzengruber, Moderator Christoph Grissemann, Schauspieler Josef Hader oder Dompfarrer Toni Faber.