Verbot von Werberat

Ex-Model muss Nackt-Plakat vor ihrem Shop nun entfernen

Für ihr Perücken-Geschäft ließ sich Janin B., die an Alopezie leidet, hüllenlos ablichten. Die Werbung erregte Unmut bei Passanten und muss nun weg.

Sandra Kartik
Ex-Model muss Nackt-Plakat vor ihrem Shop nun entfernen
Perücken-Shop-Besitzerin Janin B. muss das Aufsehen erregende Nackt-Plakat vor ihrem Geschäft in Klagenfurt nun abnehmen.
Instagram, Ines Thompson

Eine schöne Frau mit Glatze, aber ohne Kleidung, hält eine Perücke im Mund. Seit vier Monaten prangt das Plakat, das immer wieder Blicke auf sich zieht, in der Klagenfurter City. Ex-Model Janin B. hat sich das erotisch aufgeladene Bild als Werbung für ihr Perücken-Geschäft ausgedacht. Die 38-Jährige leidet seit ihrer Kindheit an Alopezie. Der krankhafte Haarausfall hat die Kärntnerin schon lange dazu bewogen, eine Glatze zu tragen. In ihrem Shop hilft sie anderen Frauen, die nicht bereit dafür sind, haarlos durch die Welt zu gehen.

Wie "Heute" berichtete, wurde die Unternehmerin wegen des Plakats vor ihrem Geschäft vor wenigen Wochen anonym beim Werberat gemeldet. Es erinnere an Werbung für ein Bordell und sei "auf Geschlechtsteile reduzierend". Janin B. nahm die Kritik damals noch gelassen. "Das Thema Alopezie hat dadurch die nötige Aufmerksamkeit bekommen". Doch nun steht fest: Das Plakat muss tatsächlich abgenommen werden. Die Kärntnerin hat bis 9. Februar Zeit dafür.

"Mir ist die Kinnlade runtergefallen"

"Der Österreichische Werberat spricht im Falle der beanstandeten Werbemaßnahmen des Unternehmens Headdress die Aufforderung zum sofortigen Stopp der Kampagne beziehungsweise zum sofortigen Sujet-Wechsel aus“, heißt es in einem Schreiben an die Shop-Besitzerin, so die "Kleine Zeitung". Die Affichierung verletze den Ethik-Kodex der heimischen Werbewirtschaft. Es handle sich dabei um "Geschlechter diskriminierende Werbung", konkret um eine "Herabwürdigung des weiblichen Geschlechts".

Janin B. teilt das für sie überraschende Urteil auch auf Instagram: "Meine erste Reaktion… mir ist die Kinnlade runtergefallen!" Sie fragte sich: "Haben die vom Werberat nicht die unglaublich positive Welle an Reaktionen mitbekommen? Schön, dass sie mein Statement zu dem Foto positiv erwähnen, aber zählt der ganze Hintergrund gar nichts? Hallo, das bin ich selbst und noch nicht mal Social Media findet es zu nackt!"

Ihrem ersten Impuls folgte die 38-Jährige jedoch nicht: "Natürlich wollte ich zuerst dagegen vorgehen. Doch nach zwei Tagen drüber grübeln, bin ich zu einem anderen Entschluss gekommen. Der/die hat durch seine Beschwerde, dem Plakat soviel Aufmerksamkeit gebracht die es ohne das niemals gehabt hätte. Das Thema Alopezie war in aller Munde." Viele Betroffene haben sich bei ihr gemeldet, "das tut gut." Dennoch sagt Janin B. klar: "Die Entscheidung verstehe ich nicht."

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