Das Unternehmen Re/Max mit Hauptsitz in Amstetten (Niederösterreich) veröffentlicht jährlich eine Studie zum österreichischen Immobilienmarkt. Erst kürzlich wurden die Ergebnisse mit aktuellen Daten präsentiert. In der neuen Untersuchung lässt ein oberösterreichischer Experte jetzt aufhorchen.
"Ein Einfamilienhaus ist kaum finanzierbar", erklärt Christian Haidinger, Immobilienmakler bei Re/Max. Er betreut die Region Innviertel mit den Städten Braunau, Mattighofen, Ried sowie Simbach (Bayern). "Ohne Hilfe von den Eltern oder Großeltern geht es oft nicht."
Gründe für diese Misere seien unter anderem eine "allgemeine Unsicherheit, eine schlechte Industriekonjunktur". "Die KIM-Verordnung schützt die Banken und schadet den Jungen, die sich kein Wohneigentum schaffen können", so Haidinger. Trotz starkem Rückgang habe auch die Inflation laut Re/Max die Finanzierungen "erschwert" und "viele Menschen mit Ängsten belastet".
„Die KIM-Verordnung schützt die Banken und schadet den Jungen, die sich kein Wohneigentum schaffen können.“Christian HaidingerImmobilienmakler bei Re/Max
Die Abkürzung KIM steht für Kreditimmobilienmaßnahmen. Mit der gleichnamigen Verordnung wurden die Regeln für die Vergabe von Wohnkrediten in Österreich festgelegt. Die KIM-Verordnung wurde als Bremse eingerichtet, die Kreditnehmer und Banken gleichermaßen schützen sollte.
Der Makler alarmiert: Gibt es keinen Neubau mehr wie derzeit, werde in zwei Jahren "Mangel herrschen": "Und dann haben wir das andere Extrem." Haidinger appelliert an die Politik: "Gebt den jungen Menschen die Möglichkeit, Eigentum aufzubauen und stecht nicht die Bau- und die Immobilienwirtschaft ab."
Zur Abwechslung durften sich Anfang Dezember Häuslbauer einmal freuen: Ab Mitte des Jahres werden sie wieder leichter zu Krediten kommen. Hintergrund: Die strengen Richtlinien, an die sich Banken bei der Vergabe von Wohnkrediten an Private halten müssen, laufen im Juni aus.