Coronavirus

Experte: Mutation führt zu fünf Mal mehr Corona-Toten

Der Vizerektor der MedUni-Wien, Oswald Wagner, bekräftigte am Samstagabend, wie notwendig die Einführung von Home-Office eigentlich wäre. 

Michael Rauhofer-Redl
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MedUni-Vizerektor Oswald Wagner in der Zib2, am 16. Jänner 2021.
MedUni-Vizerektor Oswald Wagner in der Zib2, am 16. Jänner 2021.
Screenshot ORF

Der Leiter des klinischen Instituts für Labormedizin am Wiener AKH, der MedUni-Wien-Vizerektor Oswald Wagner, war am Samstagabend zu Gast in der Zib2-Spezial. Der Gesundheitsexperte warnte bereits in den vergangenen Tagen vor einer frühzeitigen Beendigung des Lockdowns und sprach von einem möglichen "Ping-Pong-Effekt" mit der britischen Virusmutation. Obwohl Wagner ein anerkannter Experte ist, wurde er von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser kritisiert, weil dieser Wagners Forderung nach einem Total-Shutdown nicht teilt. Kaiser wünscht sich Entscheidungen, die die Lebensrealität der Menschen berücksichtigen. Auch gegen eine Home-Office-Pflicht, wie vom Mediziner gefordert, lehnt der Politiker ab. Nach "Heute"-Informationen wird es diesbezüglich ohnehin nur bei einer Empfehlung bleiben. 

Am Samstag bekräftigte Wagner seine Bedenken und Forderungen im Gespräch mit Martin Thür. Verglichen mit dem ersten Lockdown im vergangenen März würden die Personen vermehrt an ihrem Arbeitsplatz arbeiten. "Irgendwo müssen sich die Menschen ja anstecken", führt Wagner aus. Der Hauptspreader, die Gastronomie ist ja seit Wochen stillgelegt. Auch das Fitnesscenter scheidet derzeit als Ort der Verbreitung aus. Der Mediziner fordert, dass überall dort, wo es möglich ist, für komplette zwei Wochen auf einen Home-Office-Betrieb umgestellt werden soll. 

Bezüglich der britischen Mutation führte Wagner aus, dass es Hinweise gibt, die darauf hindeuten, dass die Mutation in der Bevölkerung mittlerweile  "stark verbreitet ist". Aktuell gebe es einige Verdachtsfälle und einige bestätigte Fälle, etwa in Wien. Eine erste Analyse von positiven PCR-Tests in Wien ergab, dass 17 Prozent von der Virusvariante betroffen sind. Mittlerweile wurden alle positiven Ergebnisse der letzten Tage analysiert. Eine fixe Bestätigung, ist in der nächsten Woche zu erwarten. 

Fünf Mal mehr Tote

Vorausgesetzt, dass die Zahlen stimmen, gehen die Experten davon aus, dass die Mutation zu zehn Prozent in der Bevölkerung angekommen ist. "Wir sind nicht mehr am Anfang. Wir sind inmitten einer Entwicklung". Jetzt müsse man achtsam sein. Die Anfänge dürften wohl schon mehrere Wochen zurücklegen. Der Mediziner führt aus, dass das Teuflische an exponentiellen Wachstum folgendes Phänomen ist Am Anfang bemerkt man es nicht, aber wenn es sichtbar ist, "geht es sehr schnell". 

Sollten sich die Sorgen bestätigen, dass es sich bei den festgestellten Proben um die britische Mutation handelt, ist Feuer am Dach. Der Experte rechnet aus epidemiologischer Sicht vor.  Bei einer um 50 Prozent erhöhten Infektiosität kommt es innerhalb kürzester Zeit zu (mindestens) einer Verfünffachung der Sterbefälle. 

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