Wetter
Experte sagt, wo in Österreich jetzt bald Schnee fällt
Es steht ein drastischer Temperatursturz in Österreich bevor. Fünf Fragen an den UBIMET-Meteorologen Konstantin Brandes.
Der Altweibersommer ist vorbei: Wie lange bleibt es noch so spätsommerlich?
Der Altweibersommer verabschiedet sich auf Raten. Während es heute noch vielfach sonnig und bis zu 27 Grad warm ist, kündigt sich morgen vorübergehend etwas unbeständigeres Wetter an. Im Tagesverlauf werden nämlich Regenschauer und Gewitter häufiger, sie können im gesamten Land auftreten. Dazu bleibt es mit 18 bis 26 Grad aber warm. Der Donnerstag hat dann bei 19 bis 26 Grad wieder mehr Sonne zu bieten, ehe es am Abend im Westen und Südwesten zu regnen beginnt. Am Freitag wird der Altweibersommer dann auch aus den östlichsten und südöstlichsten Ecken des Landes vertrieben, Temperaturen knapp über 20 Grad gibt es dann nur noch von Unterkärnten bis zur March.
Eine Kaltfront ist im Anmarsch: Von wo kommt sie – und wann genau erreicht sie Österreich?
Die Kaltfront geht von einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über dem Atlantik aus und erreicht uns am Ende der Arbeitswoche. Die Wetterlage, die zu diesem frühen Wintereinbruch führt, ist klassisch für den Herbst. Eine Kaltfront erreicht Österreich von Nordwesten her, gleichzeitig bildet sich ein Tief über Norditalien. Diese Kombination führt am Freitag und Samstag zu flächendeckendem Regen im Land, wobei die Schneefallgrenze immer weiter absinkt. Wirklich markant im Sinne von Neuschnee wird die Kaltfront in den Nordalpen, also vom Bregenzerwald bis zum Dachstein.
Was hat die Kaltfront "im Gepäck"?
Während es am Donnerstag noch 19 bis 26 Grad gibt, gehen die Temperaturen am Freitag im Westen schon spürbar zurück. So werden im Bregenzerwald nur noch 9 oder 10 Grad gemessen, 14 Grad sind es in Salzburg und 20 bis 23 Grad nur noch im äußersten Osten und Südosten. Am Samstag hat dann die Kaltluft ganz Österreich erfasst, nur mehr 5 bis 14 Grad sind dann schon das Höchste der Gefühle. Nur wenig milder mit 7 bis 16 Grad wird der Sonntag.
Wie tief fällt der Schnee – und wo?
Los geht's mit dem Schnee im Laufe des Freitagabends, dann sinkt die Schneefallgrenze von Vorarlberg bis ins Salzkammergut schon von Mittelgebirgslagen auf rund 1400 bis 1200 m ab. In der Nacht auf Samstag und am Samstag selbst schneit es dann in den Nordalpen sogar schon oberhalb von 1000 bis 1200 m. Sonst bleibt die Schneefallgrenze deutlich höher!
Zu den Mengen: Am meisten fällt naturgemäß auf den Bergen, so kommen in den Nordalpen vom Rätikon bis zum Dachstein in Lagen über 1500-1700 m verbreitet 30 bis 50 cm zusammen. Lokal, so zum Beispiel rund um den Arlberg ist auch bis zu 1 Meter Neuschnee möglich. In den Hochtälern oberhalb von rund 1200 m bildet sich aber auch eine geschlossene Schneedecke.
Da der Schnee sehr nass sein wird und die Bäume zu Beginn des Herbstes praktisch noch vollständig belaubt sind, besteht erhöhte Schneebruchgefahr. So können einzelne Äste abbrechen, in manchen Hochtälern können auch umstürzende Bäume für Behinderungen sorgen. Ungewöhnlich ist solch ein früher Wintereinbruch in den Hochtälern der Alpen übrigens nicht. So sind bei extremen Wetterlagen selbst im August Schneeflocken bis rund 1000 m durchaus möglich.
Wie lange bleibt die Kälte?
Der Sommer ist meteorologisch gesehen seit 1.9. vorbei, seit heute ist er es auch offiziell aus astronomischer Sicht. Von dem ruhigen Spätsommerwetter mit Temperaturen um 25 Grad der vergangenen Tage müssen wir uns ab Freitag voraussichtlich für längere Zeit verabschieden. Erst im Laufe der neuen Woche könnten wir da und dort wieder die 20-Grad-Marke knapp knacken. Bis dahin stehen uns einige frische Tage ins Haus.
