Klimaschutz

Experten halten Plastikpfand für alternativlos

Zugemüllte Strände trotz EU-Einweg-Plastik-Richtlinie machen das Plastikpfand in Österreich alternativlos. In anderen Ländern funktioniert es bereits.

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Strände in Europa sind mit Plastikabfall zugemüllt.
Strände in Europa sind mit Plastikabfall zugemüllt.
(Bild: 20 Minuten, Peter G. Ryan)

Im "Heute"-Talk erklären Christian Abl von der ÖPG-Pfandsystemgesellschaft und Global-2000-Sprecherin Lena Steger nun, warum Österreich ihrer Ansicht nach an einem Plastikpfand nicht vorbeikommen wird.

EU-Vorgaben

Auslöser der Pfand-Diskussion waren mit Plastikabfall zugemüllte Strände in Europa. Deswegen wurde 2019 die EU-Einweg-Plastik-Richtlinie verabschiedet. Diese verbietet viele Einweg-Produkte aus Plastik. Ab 2029 sollen zudem 90 Prozent aller PET-Flaschen (häufigste Art von Plastikmüll in der Natur) getrennt gesammelt werden, sonst drohen Strafzahlungen an die EU.

Keine Alternative in Sicht

Dieses ehrgeizige Ziel wird sich laut Steger aber nur mit einem Plastikpfand erreichen lassen. Das zeige ein "einziger Blick" in die EU: "Alle Länder, die momentan der verlangten Quote auch nur nahekommen, haben Pfandsysteme."

Kein "Problem" für Kleinbetriebe

Das Argument von Wirtschaftsvertretern, wonach Kleinbetriebe durch ein Pfandsystem überfordert sein könnten, wollen beide nicht gelten lassen. "Wir haben nach der Einführung von Pfandsystemen in mehreren EU-Staaten gesehen, dass es dort zu keinem Aussterben kleinerer Läden kam", so Steger. Und: "Automaten sind gar nicht notwendig!"

Das Geschäft mit dem Plastikmüll

Aktuell liegt die Sammlung von Plastikmüll primär bei der ARA (Altstoff Recycling Austria). Dem Unternehmen drohen durch ein Plastikpfand aber enorme Gewinneinbußen, so Abl. Grund: "Lukrative Insichgeschäfte" zwischen Handelsfirmen (die Vorstände in die ARA entsenden, Anmerkung) und ARA wären nicht mehr möglich. Aktuell würden Kunden für die Entsorgung doppelt zahlen: Einmal beim Kauf und dann nochmals für die Entsorgung.

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