Niederösterreich

Experten warnen vor erneutem Engpass von Medikamenten

Noch bevor die Grippe- und Erkältungszeit in NÖ beginnt schlagen Experten Alarm: Fiebersenkende Säfte für Kids oder Antibiotika könnten rar werden.

Niederösterreich Heute
Fiebersenkende Mittel und Co. sollen wieder Mangelware werden.
Fiebersenkende Mittel und Co. sollen wieder Mangelware werden.
KC

Im Herbst und Winter könnte es in NÖ erneut zu Engpässen bei der Lieferung von Medikamenten kommen. Davor waren Experten. Es sei zu befürchten, dass bei hohen Infektionswellen wie im vergangenen Jahr Eltern wieder durch die halbe Stadt laufen müssten, um Fiebersäfte oder Antibiotika zu bekommen.

Wohin mit dem kranken Kind?

Das erwartete Szenario belastet nicht nur Eltern und Kinder, sondern auch Praxen oder im schlimmsten Fall Spitäler. Schon im Vorjahr mussten viele Eltern mit ihren Kindern in die Ambulanz oder in ein Primärversorgungszentrum fahren - mehr dazu hier und hier.

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    Diverse Medikamente wie Mexa-Vit C sind derzeit schwer erhältlich.
    Diverse Medikamente wie Mexa-Vit C sind derzeit schwer erhältlich.
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    510 Medikamente nicht lieferbar

    Zurzeit gibt es insgesamt 510 Lieferengpässe bei rezeptpflichtigen Medikamenten (Stand: 14. 9. 2023). Darunter sind unter anderem Schmerzmittel, Antibiotika, fiebersenkende Mittel und Krebsmedikamente. Andreas Gentzsch, seit über 20 Jahren Chef der altehrwürdigen Löwenapotheke in der niederösterreichischen Landeshauptstadt, berichtet von teils massiven Engpässen: „Seit fünf Jahren gibt es schon Probleme, doch die Lage spitzt sich wieder zu.“

    Doch warum bestehen die Arzneimittelengpässe fort? Weil im vergangenen Winter besonders viele Kinder Atemwegserkrankungen wie RSV-Infektionen hatten, war die Medikamentennachfrage gestiegen. Vor allem fiebersenkende Mitteln und Antibiotika waren stark gefragt. Es wird von einem Aufholeffekt nach Corona gesprochen.

    Medikamente hamstern

    Das bedeutet: Weil Kinder durch die Corona-Maßnahmen weniger in Kontakt mit diversen Erregern gekommen sind, infizieren sie sich nun wieder häufiger und erkranken. Gleiches gilt für die Erwachsenen. Experten raten sich so gut es geht mit diversen Medikamenten einzudecken.