Coronavirus

Expertin kritisiert Test-Strategie für Kinder in Wien

Eva Schernhammer von der MedUni Wien sieht aktuell keinen Grund für erhöhte Sorge. Die Test-Strategie in Wien könnte aber die Zielgruppe verfehlen.

Michael Rauhofer-Redl
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Das Immunsystem von Kindern wird bereits aktiv, wenn noch nicht die Bedrohung einer viralen Infektion im Raum steht, wie eine neue Fallstudie aus Australien zeigt.
Das Immunsystem von Kindern wird bereits aktiv, wenn noch nicht die Bedrohung einer viralen Infektion im Raum steht, wie eine neue Fallstudie aus Australien zeigt.
istock

Der Impffortschritt in Österreich schreitet weiter voran. Mittlerweile sind 54 Prozent der heimischen Bevölkerung mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. 37 Prozent sind gar schon vollimmunisiert. Am Wochenende ist zudem kein einziger Todesfall, der im Zusammenhang mit dem Coronavirus steht, hinzugekommen. 

In Sicherheit sollten wir uns in Österreich dennoch nicht wiegen. Denn in Großbritannien etwa ist bereits die Hälfte der Bevölkerung voll immunisiert. Dort liegt die 7-Tages-Inzidenz, also die Fälle gerechnet auf 100.000 Einwohner, bei über 200. Zum Vergleich: In Österreich liegt diese bei 7,7. Aktuell erfreuen sich Sonder-Impfaktionen ohne Voranmeldung besonders großer Beliebtheit. In Tirol mussten einige Impfzentren ihre Öffnungszeiten verlängern, andere mussten Impfwillige gar abweisen, weil es keinen Impfstoff mehr gab. 

Auch in Wien wurde am Wochenende der Rathausplatz von Impfwilligen regelrecht gestürmt. Auch in Oberösterreich erhofft man sich einen Impf-Boost durch die Impfungen in einem Einkaufszentrum

Kritik am Wiener Test-Regime

Eva Schernhammer, Leiterin der Epidemiologie an der MedUni Wien, spricht angesichts der aktuellen Lage von einer "Entspannungssituation", in die wir hineinkommen. Zwar gebe es die "Delta-Variante im Hintergrund", angesichts der absoluten Zahlen und der durchgeführten PCR-Tests seien derzeit keine verschärfenden Maßnahmen angezeigt. Vielmehr solle man die Zeit nun nutzen, um die Impfung voranzutreiben. 

Leise Kritik übt die Expertin, die auch von der Bundesregierung konsultiert wird, am strengen Testregime für Kinder in Wien. Hier müsse man sich fragen, ob man die Zielgruppe erreicht, um die es geht. Sie verweist auf die dritte Welle, wo voran Kinder in sogenannten Brennpunktschulen infiziert waren. Hier sei die Frage, ob nicht die Erwachsenen im Hintergrund häufiger infiziert sind. Sie bezweifelt, dass man durch die verstärkten Test-Strategien in Wien die Bevölkerungsgruppen, "um die es möglicherweise geht", erreicht. 

Die Epidemiologin Eva Schernhammer von der MedUni Wien ist auch im TV eine gefragte Expertin. (Archivbild)
Die Epidemiologin Eva Schernhammer von der MedUni Wien ist auch im TV eine gefragte Expertin. (Archivbild)
Screenshot ORF

Österreich hat bei Delta "die Nase vorne"

Die Verdoppelungszeit der Delta-Variante liegt, das wisse man bereits aus anderen Ländern, bei zehn Tagen. Das müsse im Kontext der absoluten Zahlen betrachtet werden. Erst wenn es hier einen Anstieg gibt, müsse man überlegen, ob man bei den Maßnahmen nicht wieder nachschärft. Schernhammer argumentiert allerdings, dass Österreich in dieser Frage die Nase vorne hat, da in vielen Ländern, in denen die Delta-Variante um sich greift, keine 3G-Regeln herrschen. 

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