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Expertin warnt vor Impf-Rebellen wie Gabalier

Andreas Gabalier lehnt die Corona-Impfung strikt ab. Psychologin Ulrike Schiesser erklärt, warum die Meinung des Musikstars zum "Problem" werden kann.

Heute Redaktion
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<strong>Andreas Gabalier</strong> will keine Corona-Schutzimpfung: "Ein Medikament, das bei schweren Verläufen hilft, wäre besser."<br>
Andreas Gabalier will keine Corona-Schutzimpfung: "Ein Medikament, das bei schweren Verläufen hilft, wäre besser."
M. Titgemeyer / Action Press / picturedesk.com

Seitdem auch in Österreich erste Fälle der britischen Coronavirus-Mutation aufgetaucht sind, ist auch die Impfbereitschaft der Bevölkerung stark angestiegen. Laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sollen im ersten Quartal des Jahres "etwa 60.000 Menschen" mittels Impfungen geschützt werden.

Gabablier erklärt Skepsis mit "Hausverstand"

Einer, der von diesem Schutz nichts hält, ist Volks-Rock'n'-Roller Andreas Gabalier (36). Für ihn kommt eine Impfung nicht in Frage, weil "man uns als Kind viel zu viel hineingespritzt hat", so der Sänger in einem Interview mit der Zeitschrift "Weekend". Zwar könne er nicht beurteilen, wie gefährlich das Virus tatsächlich ist oder "ob die Impfung eine Lösung bringt", aber der "Hausverstand" sage ihm, dass sich andere medizinische Mittel eher zur Bekämpfung eignen: "Ein Medikament, das bei schweren Verläufen hilft, wäre besser", ist der Musiker überzeugt.

    Andreas Gabalier live in München
    Andreas Gabalier live in München
    (Bild: imago stock & people)

    Expertin spricht von "selbstgefälliger Überflussgesellschaft"

    Psychologin Ulrike Schiesser stuft Gabaliers Äußerungen hingegen als problematisch ein – gilt der rebellische Superstar für viele nicht nur als musikalisches Idol, sondern auch als Vorbild. "Wenn er sich nicht impfen lässt, haben wir wirklich ein Problem", so die Expertin für Sekten und Esoterik in einem "Kurier"-Interview. Sie ist sich sicher, dass die öffentliche Bereitschaft zur Schutzimpfung von Promis "einen größeren Effekt als die tausendste Diskussionssendung" hätte.

    Die Impfablehnung habe ihrer Meinung nach mit "unserer egozentrischen Gesellschaft" zu tun und sei Ausdruck einer "selbstgefälligen Überflussgesellschaft". Trotzdem glaubt sie, dass sich auch viele bis dato noch standhafte Skeptiker impfen lassen werden, sobald das Thema "eine Selbstverständlichkeit" erhält und es "unkompliziert funktioniert".

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