Leser
Explosion, Schüsse: So trainiert WEGA in 50 Metern Höhe
Die Seiltechniker der WEGA trainierten am Donnerstag im EVN-Kraftwerk bei Krems (NÖ) in 50 Metern Höhe – inklusive Schüssen und einer Explosion.
Die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung, kurz WEGA, trainierte mit rund 20 Beamten aus der Sonderabteilung Seiltechnik beim EVN Kraftwerk Theiß (NÖ). Egal ob in luftiger Höhe, oder beim Einsatz am Boden: Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Um das zu perfektionieren, üben die Beamten mehrmals im Jahr unter besonderen Bedingungen.
"Derzeit gibt es insgesamt 200 WEGA-Beamte in Wien, darunter befinden sich 40 Seiltechniker und fünf Ausbildner", erklärt Polizeisprecher Christopher Verhnjak im "Heute"-Gespräch. Das Szenarien-Training begann am besagten Tag für die Beamten bereits um 8.30 Uhr und dauerte bis Mitternacht. "Heute" war mit dabei und konnte die Polizisten in über 50 Metern Höhe begleiten.
"Neben dem Szenario der Sicherstellung eines herabgeseilten Demonstranten, wurde auch die Bergung einer Person von exponierten Stellen trainiert", so WEGA-Chefinspektor und Ausbildungsleiter Friedrich Krafuß. Besonders herausfordernd: Die Polizisten wissen vor den jeweiligen Übungen nicht, was sie erwartet. Sie müssen ihr Wissen, das sie sich in der 100 stündigen Spezialausbildung angeeignet haben, nun in die Tat umsetzen. Zu guter Letzt wurde ein Zugriff auf zwei Tatverdächtige durchgespielt – dabei kam es auch zu einer heftigen Explosion (siehe Video).
13.000 Einsätze allein im letzten Jahr
Die Ausbildung eines WEGA-Beamten dauert in der Regel sechs Monate. Wer sich dann für die Seiltechnik spezialisiert, legt einen 100 Stunden langen Kurs oben drauf. Anschließend werden wöchentlich in einem kleineren Rahmen Seiltechniken geübt. Mindestens zwei Mal im Jahr finden großangelegte Szenarien-Trainings, wie jenes im Gastkraftwerk Theiß, statt. Im vergangenen Jahr rückte die WEGA zu rund 13.000 Einsätzen aus, dabei waren 819 Wohnungszugriffe und 31 spezielle Seiltechnikeinsätze.
