Ukraine

Explosionen auf der Krim – Putins seltsame Erklärung

Mehrere Beobachter melden heftige Explosionen auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim. Russland bestätigt diese – mit seltsamer Erklärung.

Berichte über Explosionen in Sewastopol auf der Krim-Halbinsel machen die Runde.
Berichte über Explosionen in Sewastopol auf der Krim-Halbinsel machen die Runde.
via REUTERS (Symbolbild)

In diversen Telegram-Kanälen und auf Twitter gab es am Donnerstagabend Berichte über Explosionen in Sewastopol auf der Krim-Halbinsel, wo die Schwarzmeerflotte der russischen Armee stationiert ist. So teilte etwa der ehemalige Separatisten-Anführer Igor Girkin auf Twitter Telegram-Nachrichten, laut denen um etwa 16 Uhr verschiedene Explosionen in der Stadt hörbar gewesen seien. Einzelne Personen berichten über Explosionen im Stadtzentrum, insgesamt sollen 14 Detonationen hörbar gewesen sein.

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    Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist russischen Angaben zufolge am 18. Mai 2023 ein mit Getreide beladener Güterzug entgleist. <a target="_blank" data-li-document-ref="100271961" href="https://www.heute.at/g/sabotage-russischer-gueterzug-auf-der-krim-entgleist-100271961"><strong>Alle Infos HIER &gt;&gt;</strong></a>
    Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist russischen Angaben zufolge am 18. Mai 2023 ein mit Getreide beladener Güterzug entgleist. Alle Infos HIER >>
    AP / picturedesk.com

    Videos zeigen zudem eine Rauchwolke über der Stadt – ob sie am Donnerstag aufgenommen wurden, lässt sich derzeit nicht unabhängig verifizieren. Nachdem einzelne Telegram-Kanäle davon berichtet hatten, dass die russische Luftabwehr derzeit ukrainische Angriffe abwehre, folgte nur kurze Zeit später eine offizielle Stellungnahme des Kreml-treuen "Gouverneurs" der Region. So schrieb Michail Raswoschajew, dass es sich bei den "lauten Geräuschen in der Stadt" um geplante Übungen der Schwarzmeerflotte gehandelt habe.

    Putins Ankündigung ist nirgends zu finden

    In der Stadt sei derweil alles ruhig, so der Politiker, dessen Rolle als Gouverneur der Krim-Region international nicht anerkannt ist, weiter. Eine Ankündigung dieser laut dem Kreml und Wladimir Putin "geplanten Übung" lässt sich derweil nirgends finden. Jewgeni Prigoschin, der Anführer der russischen Söldnergruppe Wagner, beschuldigte indes am Donnerstag reguläre russische Armeeeinheiten, sich 570 Meter nördlich der ostukrainischen Stadt Bachmut zurückgezogen und dabei die Flanken seiner eigenen Kämpfer offen gelassen zu haben. 

    Die Nachrichtenagentur Reuters konnte seine Behauptung laut "The Guardian" nicht überprüfen. Das Verteidigungsministerium äußerte sich nicht dazu. Wagner-Streitkräfte standen an der Spitze des Angriffs auf Bachmut. Es handelt sich dabei um eine der blutigsten und längsten Schlachten des Krieges. Prigoschin hat den führenden russischen Militärs immer wieder vorgeworfen, nicht genug zu tun, um seine Männer zu unterstützen. Er forderte das Ministerium dazu auf, alles zu tun, was in deren Macht steht, um die Flanken von Bachmut nach dem angeblichen Rückzug zu schützen.