Life

Facebook bei schlechter Laune meiden

Heute Redaktion
Teilen

Wenn es gerade nicht so läuft im Leben, dann macht man besser einen Bogen um Facebook. Denn wer sich in labilem Zustand befindet, dem schlagen wenige Likes besonders stark aufs Gemüt. Zu diesem Resultat kommen Psychologen der Cornell University.

Bei kleinem Selbstbewusstsein zählt jedes Like

Die Wissenschaftler befragten einerseits aktive Facebook-Nutzer, andererseits kreierten sie ein Experiment: Rund 100 Studenten absolvierten einen Persönlichkeitstest, in dem sie Aussagen zu ihrem Leben gewichteten, wie: "Ich sehe viele Gründe, um zu leben." Danach mussten die Probanden ein Selfie schießen und dieses in ein fiktives soziales Netzwerk stellen. Die Wissenschaftler beurteilten die Profilbilder willkürlich mit besonders vielen oder besonders wenigen "Gefällt mir".

Das Resultat: Personen, die viel Sinn in ihrem Leben sahen, beeindruckte die Anzahl der Likes kaum. Wer sich aber weniger Lebenssinn zuschrieb, dem sackte bei wenigen Likes das Selbstvertrauen noch mehr zusammen.

Nicht schutzlos ausgeliefert

Wie kann man sich vor diesem Frust schützen? Die Antwort hat Denise Ineichen, Psychotherapeutin und Dozentin an der ZHAW. "Am besten entlastet eine Facebook-Pause." Es helfe aber auch, sich eine Beschäftigung zu suchen, die guttut und Spass macht. "Hauptsache, man wird dort – anders als in der virtuellen Welt– nicht ständig von anderen bewertet", meint die Psychologin.

Manchen Patienten helfe ein Tanzkurs, andere würden Anschluss in einem Verein suchen. "Wichtig ist ein gewisser Abstand zu Facebook und Co." Denn was dort gepostet werde, widerspiegle selten das reale Leben einer Person. Meistens seien es deren Wunschvorstellungen vom Leben, sagt Ineichen. "Sich damit zu vergleichen, ist unrealistisch."