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Facebook gesteht Panne bei Datensicherheit ein

Inhalte von 14 Millionen Usern waren über eine Woche für alle sichtbar. Facebook räumt nun ein, dass es eine Panne gegeben hat.

Heute Redaktion
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Durch eine Datenschutz-Panne von Facebook haben mehrere Millionen Nutzer ihre Beiträge möglicherweise unwissentlich mit der ganzen Welt geteilt - statt nur mit Freunden. Dem Online-Netzwerk zufolge könnten 14 Millionen Mitglieder betroffen sein, wie es selbst mitteilte.

Der Software-Fehler wurde im Mai nach zehn Tagen behoben. Die Panne unterlief dem Online-Netzwerk zu einem Zeitpunkt, als es versuchte, das Vertrauen von Nutzern und Politik nach dem Datenskandal um Cambridge Analytica zurückzugewinnen.

Der Fehler trat vom 18. bis zum 27. Mai auf, wie die Tech-Portale "Recode" und "Techcrunch" sowie andere US-Medien berichteten.

Bei Einführung von neuer Funktion

Der Fehler passierte bei der Arbeit an einer neuen Funktion, wie Facebook in der Nacht auf Freitag erläuterte. Nutzer können bei jedem Beitrag auswählen, ob er nur für Freunde, oder auch für Freunde von Freunden - oder alle bei Facebook zu sehen sein soll. Dabei wird die letzte Einstellung automatisch für den nächsten neuen Beitrag übernommen.

Eine neue Funktion für das Teilen von Profil-Inhalten hätte diese Voreinstellung eigentlich nicht beeinflussen dürfen, weil es dabei grundsätzlich um Dinge geht, die man öffentlich zeigen will. Dennoch schaltete das System die Privatsphären-Einstellung auch beim nächsten regulären Facebook-Post im Hintergrund auf "alle" um.

Die Nutzer könnten aber davon ausgegangen sein, dass die Beiträge wie gewohnt nur in einem engeren Kreis geteilt werden - denn sie hatten ja nichts daran geändert. Nun informiert Facebook zur Sicherheit Mitglieder, die in dieser Zeit für alle sichtbare Beiträge veröffentlicht haben.

Schlechter Zeitpunkt

Für Facebook, das nach dem Cambridge-Analytica-Skandal ohnehin schon massiv unter Druck bei Datenschutz und Privatsphäre steht, kommt die Panne zur Unzeit.

"Offensichtlich ist es sowohl ein PR- als auch ein Management-Desaster", schrieb der einflussreiche Tech-Blog "Recode". Es sei aber noch unklar, von wie vielen der etwa 14 Millionen von dem Fehler betroffenen Nutzer in dem Zeitraum tatsächlich private Nachrichten an die Öffentlichkeit gerieten.

Datenschutz-Chefin Erin Egan betonte, Facebook versuche, nach der Kritik am Umgang mit dem Datenabfluss an Cambridge Analytica transparenter über Fehler zu informieren.

Das Digital-Telegramm 2018:

(sda)