Niederösterreich

Fäkalien in Trinkwasser! Ursache steht nun fest

In vier Gemeinden in NÖ wurden im Trinkwasser Bakterien nachgewiesen. Die Bevölkerung wurde mit Mineral versorgt. Drei Fälle wurden geklärt. 

Tanja Horaczek
Wasser verunreinigt: In zwei Gemeinden muss das Wasser noch abgekocht werden.
Wasser verunreinigt: In zwei Gemeinden muss das Wasser noch abgekocht werden.
Bild: Fotolia.com

Vier Gemeinden mussten mit gratis Mineralwasser versorgt werden. Grund: Bei einer Kontrolle des Trinkwassers wurden in Schönbühel, Ernstbrunn, Vießling und Niederleis Bakterien nachgewiesen – mehr dazu hier

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    In drei Gemeinden konnte nun die Ursache eruiert werden. In Niederleis (Mistelbach) soll laut Infos die Verkeimung wegen eines Rohrbruchs in einem Wasserübergabeschacht passiert sein. Der vorgegebene Wert für Enterokokken wurde darauf überschritten. Davon auch betroffen war die Nachbargemeinde Ernstbrunn (Korneuburg). 

    Ernstbrunn kann aufatmen

    Über eine Transportleitung dürften die Keime von Niederleis nach Ernstbrunn gelangt sein. Die Bewohner mussten ihr Trinkwasser abkochen und es wurde gratis Mineral ausgegeben. Am Freitag (30.6.) konnte die Behörde Entwarnung geben: Das Trinkwasser in Ernstbrunn, Dörfles und Gebmanns entspricht wieder den hohen Qualitätskriterien gemäß Trinkwasserverordnung.

    Die Bewohner in Ernstbrunn wurden mit ausreichend Wasser versorgt.
    Die Bewohner in Ernstbrunn wurden mit ausreichend Wasser versorgt.
    Privat

    Wasser könnte nach Chlor schmecken

    Schlossermeister Michael Bübl, der die Warnung bezüglich des verunreinigten Wassers beinahe übersehen hätte: "Es wurden pro Tag rund 20 Paletten Mineral angeliefert. Das ist schon eine gewaltige Menge. Jeder Bürger kann sich nehmen soviel er will oder braucht." 

    Die Schutzdesinfektion des Trinkwassers mit Chlor werde laut Gemeindehomepage zur Sicherstellung der Trinkwasserqualität die nächsten Tagen weiter fortgesetzt. Das Trinkwasser kann somit weiterhin einen leichten Chlorgeschmack aufweisen.

    Noch nicht keimfrei

    Auf ein keimfreies Trinkwasser hofft man auch in Schönbühel-Hub (Melk). Am Donnerstag (29.6.) wurde bei einer durchgeführten Reinigung der Innenkammer des Hochbehälters Schönbühel die Ursache für die Verkeimung festgestellt. Laut Gemeindeinfo soll der Verputz in den Behältern an manchen Stellen abgebrochen sein. Daraufhin sollen sich in kleinen Hohlräumen Bakterien gebildet haben.

    Jetzt wird der Behälter saniert. Danach werden wieder Proben entnommen. Die Freigabe der Anlage kann erst nach Vorlage eines einwandfreien Untersuchungsbefundes erfolgen. Bis dahin wird weiterhin gratis Wasser an die Bevölkerung ausgegeben.

    Starke Regenfälle für Keime verantwortlich?

    In Vießling (Krems) sucht man fieberhaft nach der Ursache. Seit Wochen kann hier das Trinkwasser nur im abgekochten Zustand verwendet werden. Dichtungen wurden bereits ausgetauscht. Jetzt heißt es abwarten, auf die nächsten Untersuchungsergebnisse. 

    Mögliche Ursache für die Keime könnten die starken Regenfälle sein.