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Qualleninvasion lässt Mittelmeer-Urlaub wackeln

Die Umweltorganisation WWF warnt vor einer drohenden Qualleninvasion im Mittelmeer, da dieses durch die Klimakrise am schnellsten erhitzt. 

Christine Kaltenecker
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Wenn sich das Mittelmeer noch mehr erhitzt, drohen uns gewaltige Quallenprobleme.
Wenn sich das Mittelmeer noch mehr erhitzt, drohen uns gewaltige Quallenprobleme.
Getty Images/iStockphoto

Kein Meer der Welt erhitzt sich so schnell und so stark, wie das Mittelmeer. Klingt für Kroatien-, Italien- und Spanien-Urlauber nach einem Traum, der jedoch platzen könnte. Denn die Klimakrise sorgte bereits dafür, dass knapp 1000 (!) gebietsfremde Meerestier-Arten unter anderem über die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer vordringen konnten.

Vor diesen Quallen solltest du dich unbedingt in Acht nehmen:

    Die "<strong>Leuchtqualle</strong>", oder "Feuerqualle", löst bei Berührung starke Verbrennungen aus, die Narben zurück lassen können.<br>
    Die "Leuchtqualle", oder "Feuerqualle", löst bei Berührung starke Verbrennungen aus, die Narben zurück lassen können.
    Getty Images/iStockphoto
    „Durch die Erhitzung droht eine Qualleninvasion. Knapp eintausend gebietsfremde Arten sind schon in wärmere Gewässer des Mittelmeers vorgedrungen – zulasten der gewohnten Tier- und Pflanzenwelt. Extremwetterereignisse vernichten sensible Korallen, Seegras und damit die Kinderstube von Fischen. Die Politik muss schleunigst handeln, um das Meeresjuwel zu retten“

    Wird Strandurlaub zu gefährlich?

    Ein Beispiel dafür ist die "portugiesische Galeere" (siehe Bildergalerie). Bis vor einigen Jahren lebte diese hochgiftige Qualle nur im Pazifik, wurde jedoch dann bereits im Atlantik vor Portugal und Spanien entdeckt und schwamm weiter bis ins Mittelmeer, wo sie nun vermehrt an der Küste von Mallorca gesichtet wird. Diese Qualle zeichnet sich durch ihre 45 Meter (!) langen Tentakeln aus und kann Menschen durchaus in Lebensgefahr bringen. Die Vermehrung dieser Qualle kann zu einem erheblichen Problem im Mittelmeer führen.

    Mehr Meer!

    Die Temperaturen steigen im beliebten Urlaubsparadies um 20 Prozent schneller als im Durchschnitt aller Weltmeere und auch die Überfischung setzt der Fischpopulation stark zu. WWF-Meeresexpertin Simone Niedermüller setzt sich für Meeresschutzgebiete und einem Erholungsraum der Meerestiere ein, denn das Mittelmeer beheimatet trotz des geringen Weltmeeresanteil von einem Prozent mehr als 10 Prozent aller bekannten Meeresarten. Weiter bezeichnet sie das Mittelmeer als "ökologische Baustelle" wo dringend Maßnahmen gegen Überfischung, Massentourismus und Plastikverschmutzung getroffen werden müssen.

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