Politik

Fahnen auf Halbmast – Österreich trauert um die Queen

Nach dem Ableben der Queen ist auch in Österreich die Trauer groß. Viele sahen sie als Vorbild und Inspiration.

Leo Stempfl
Die Fahnen am Ballhausplatz werden auf Halbmast gesetzt.
Die Fahnen am Ballhausplatz werden auf Halbmast gesetzt.
Helmut Graf

Gesundheitliche Probleme hatte Queen Elizabeth II. immer Mal wieder, doch die Nachrichten am Mittwochabend waren anders. Erstmals zeigten sich ihre Ärzte ernsthaft besorgt. Als sich am Donnerstag dann der Großteil ihrer Familienmitglieder aufmachte nach Balmoral, hatten viele bereits ein mulmiges Gefühl.

Schock für die Welt – Queen Elizabeth II. ist tot >>

Es sollte sich Bewahrheiten. Wie der Palast um 19.30 Uhr bekanntgab, ist die Queen am Nachmittag friedlich im Kreis ihrer Familie verstorben. Sie wurde 96 Jahre alt. Mit sofortiger Wirkung wurde dadurch ihr ältester Sohn neuer König – er wird den Namen Charles III. tragen.

    Queen Elizabeth II. mit ihrem Urenkel Prinz Louis.
    Queen Elizabeth II. mit ihrem Urenkel Prinz Louis.
    Aaron Chown / PA / picturedesk.com

    Fahnen auf Halbmast

    Auch in Österreich ist die Trauer selbstverständlich groß. "Mit dem Tod von Queen Elisabeth II. geht eine historische Persönlichkeit von uns und mit ihr eine 70 Jahre lange Ära zu Ende, in der sie bis heute für Stabilität durch die Jahrzehnte stand. Mein tief empfundenes Beileid gilt der Familie und Bevölkerung des Vereinigten Königreichs", meldete sich Bundeskanzler Karl Nehammer bereits nach wenigen Minuten zu Wort. Aus Respekt vor dem Lebenswerk setzt das Bundeskanzleramt die Fahne am Gebäude auf halbmast. Auf der Hofburg ist das bereits passiert.

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    Bundespräsident Alexander Van der Bellen sprach in der "Zeit im Bild" von einer "Ikone der Verlässlichkeit". Fast ein Jahrhundert lang habe habe sie diese Welt geprägt. Den Österreichern sei sie als eine "freundliche und disziplinierte Persönlichkeit" in Erinnerung. Dem neuen König Charles III. ist er bereits mehrfach begegnet, der Queen leider nie. Mit Charles gab es einen guten Austausch.

    Auf Anordnung des Bundespräsidenten wurde die österreichische Fahne auf dem Dach der Wiener Hofburg auf halbmast gesetzt als sichtbares Zeichen der Anteilnahme.
    Auf Anordnung des Bundespräsidenten wurde die österreichische Fahne auf dem Dach der Wiener Hofburg auf halbmast gesetzt als sichtbares Zeichen der Anteilnahme.
    Helmut Graf

    "Große, großartige Frau"

    "Queen Elizabeth hat nicht nur im Vereinigten Königreich, sondern in der ganzen Welt Generationen bewegt und begleitet", befindet Europaministerin Karoline Edtstadler. "Ihre Willenskraft ist Vorbild für viele Frauen. Mein Mitgefühl gilt der Royal Family und der gesamten Bevölkerung des Commonwealth."

    Außenminister Alexander Schallenberg wendet sich auf Englisch an die Öffentlichkeit: "Deeply saddened by the passing away of Her Majesty Queen Elizabeth II. I wish to express my sincere condolences to the Royal Family , the people of the UK & the Commonwealth and their citizens living in Austria. Her lifelong devotion to public service will continue to inspire."

    Der grüne Gesundheitsminister hält sich kurz: "Große, großartige Frau. R.i.P. #QueenElizabeth".

    Erinnerung an Wien-Besuch

    Eine persönliche Nachricht kommt auch von Pamela Rendi-Wagner. "Elizabeth II. gab Hoffnung in den harten Nachkriegsjahren und begleitete ihr Volk durch eine Ära des Aufbaus bis ins neue Jahrtausend - eine Zeit vieler Veränderungen." Eine besondere Frau sei von uns gegangen.

    Michael Ludwig, damals acht Jahre alt, blickt auf einen Wien-Besuch der Regentin im Jahre 1969 zurück. "Sie besuchte damals den Marshallhof, der ein Vorbild des Sozialen Wohnbaus war. 69 Jahre war sie Königin des Vereinigten Königreichs und Nordirland. Mit ihrem Tod geht eine Ära geht zu Ende." Die Stadt Wien kondoliert der königlichen Familie und den Menschen im Vereinigten Königreich. Auch nach Tirol reiste sie damals – und fuhr hier mit einem Puch-Haflinger des Österreichischen Bundesheeres.

    "Königin Elizabeth II. hat ihrem Land und vielen Menschen darüber hinaus mit größtem Pflichtbewusstsein und tiefer Religiosität als Symbol und Vorbild gedient." Das hat der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, am Donnerstagabend in einer ersten Reaktion zur Nachricht vom Tod der britischen Monarchin betont.

    Prinz Charles wird neuer König – was er ändern wird >>

      Lustige Runde: Prinz Charles feierte am 14.11.2018 seinen 70. Geburtstag. Das Bild zeigt den britischen Thronfolger mit seiner Ehefrau Camilla, Prinz Harry, Meghan, Prinz William, Kate und seinen Enkelkindern.
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      (Bild: picturedesk.com)
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