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Fahrlehrer bekommt wegen falschem Wohnort keine Impfung

Aktuell werden Fahrlehrer als Bildungspersonal in NÖ geimpft. Ein Niederösterreicher darf das Angebot allerdings nicht in Anspruch nehmen. 

Marlene Postl
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Der 30-Jährige würde sich gerne impfen lassen, wird aber vermutlich leer ausgehen (Symbolbild)
Der 30-Jährige würde sich gerne impfen lassen, wird aber vermutlich leer ausgehen (Symbolbild)
privat / Utrecht, Robin / Action Press / picturedesk.com

Während Theoriekurse noch im Distance-Learning sind, ist der praktische Teil der Fahrschulen seit Anfang Februar wieder im vollen Betrieb. Bislang waren Fahrschulen im Niederösterreichischen Impfplan als Bildungseinrichtungen ausgenommen. Mit einer Neuerung sollen Fahrlehrer jedoch ab jetzt geimpft werden.

Der 30-jährige Dominik hätte dieses Angebot gerne in Anspruch genommen. Als junger Mensch ohne Vorerkrankungen hat er außerhalb seines Berufs wenig Chancen auf eine Immunisierung. Doch das begehrte Jaukerl bleibt ihm verwehrt. Der Grund: Er wohnt zwar in Niederösterreich, arbeitet aber bei einer Fahrschule im Burgenland. 

Stundenlange Übungsfahrten mit ungetesteten Schülern

"Der Betrieb bei uns läuft auf Hochtouren. Ich sitze oft zehn Stunden am Stück mit fremden Menschen im Auto, bei Fahrstunden ist es aber nicht verpflichtend, sich testen zu lassen. Wenn es kalt ist oder regnet kann ich nicht ständig die Fenster hinunterkurbeln", klagt der 30-Jährige. Das Land ist sich des Problems bewusst – so viel teilten sie Dominik in einer E-Mail mit. 

"In ihrem Fall ist das schwierig", gesteht der Notruf Niederösterreich dem Fahrlehrer in einem Schreiben zu. Um Anspruch auf eine Impfung zu haben, reicht es nicht, in Niederösterreich zu leben. Der Standort des Arbeitsplatzes müsste sich ebenfalls im Bundesland befinden. Die Trennung der Länder erweist sich als schwierig: "Die Situation ist insgesamt sehr skurril. Ich darf zwar zum Arbeiten ins Burgenland fahren, ich darf aber dort nicht nebenan zum Baumarkt gehen und einen Sack Blumenerde kaufen", berichtet der 30-Jährige im Gespräch mit "Heute". Nun hat man ihm geraten, sich einfach für eine Impfung anzumelden und auf das Beste zu hoffen.