"Nichtalltäglicher Fall"

Fake-Lehrer aufgeflogen – jetzt drohen zwei Jahre Haft

Hinter Gittern statt in der Klasse: Ein Steyrer soll mit gefälschtem Zeugnis 15 Jahre als Lehrer gearbeitet haben. Jetzt drohen ihm zwei Jahre Haft.
Oberösterreich Heute
18.03.2025, 13:59

Es klingt wie ein schlechter Scherz: Ein 48-jähriger Mann aus Steyr soll 15 Jahre lang als Lehrer unterrichtet haben – und das ohne das Studium abgeschlossen zu haben. Jetzt ist der Betrug aufgeflogen, dem mutmaßlichen Betrüger drohen bis zu zwei Jahre Haft.

Durch Zufall aufgeflogen

Aufgeflogen ist der Steyrer ausgerechnet durch einen Zufall: Im August hatte er seine Geldbörse verloren. Beim Durchsehen fiel den Beamten schnell ein gefälschter Ausweis der österreichischen Polizei auf. Daraufhin wurden die Ermittlungen aufgenommen.

Seit 2010 soll er als Deutsch- und Sportlehrer tätig gewesen sein – zuletzt an einer Mittelschule in Steyr, wie die Polizei auf "Heute"-Anfrage erklärte. Bei der Befragung zeigte sich der Mann schnell geständig.

Laut Bericht der "OÖN" soll er angegeben haben, der Polizei-Ausweis in seiner Geldtasche sei nur eine Faschings-Requisite gewesen. Bei einer Hausdurchsuchung im Dezember sei dann das gefälschte Diplomzeugnis sichergestellt worden.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann nun Urkundenfälschung und Erschleichung eines Amtes vor. Denn: Er hatte sich mit einem gefälschten Diplomzeugnis Anstellungen an verschiedenen Schulen in Oberösterreich, Niederösterreich und Wien verschafft. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Steyrer bis zu zwei Jahre Haft.

Das Fake-Zeugnis war wohl so gut, dass den Bildungsdirektionen der Betrug nicht auffiel: "Es handelt sich um einen nichtalltäglichen Fall, den wir selbstverständlich sehr ernst nehmen", so Oberösterreichs Bildungsdirektor Alfred Klampfer in einem Statement. Nach Bestätigung der Vorwürfe habe man das Dienstverhältnis sofort beendet.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 18.03.2025, 14:43, 18.03.2025, 13:59
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