Vor Gericht wurde er schuldig gesprochen – der Rückhalt aus der Bevölkerung ist ihm trotzdem sicher: Am Donnerstag wurde der "Fake-Lehrer" aus Steyr am Linzer Landesgericht rechtskräftig verurteilt. 15 Jahre lang hatte er sich mit einem gefälschten Diplom Anstellungen an mehreren Schulen erschlichen.
Als Deutsch- und Sportlehrer unterrichtete er an Bildungseinrichtungen in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich. "So schlecht kann er es nicht gemacht haben, wenn 15 Jahre keiner nachgefragt hat", verteidigte ihn ein User im "Heute"-Forum und spricht damit vielen aus der Seele.
Sein Anwalt fasste die Sache am Donnerstagnachmittag kurz zusammen: Der 48-Jährige werde sich schuldig bekennen, zeigte sich schon während den Ermittlungen geständig. "Es tut ihm sehr leid, er war wirklich sehr gerne Lehrer und hat viel Gutes bewirkt."
Entsprechend milde war am Donnerstag auch das Urteil: drei Monate bedingte Haft. Ganz aus dem Schneider ist der 48-Jährige aber wohl noch nicht. Die oberösterreichische Bildungsdirektion prüft aktuell eine mögliche Zivilrechtsklage.
Das bestätigte ein Sprecher nun gegenüber "Heute". Zum aktuellen Zeitpunkt wolle man dazu noch keine weiteren Informationen geben. Wie der "ORF" berichtet, soll der Fake-Lehrer wegen der gefälschten Dokumente jahrelang mehr Gehalt bekommen haben, als ihm eigentlich zustünde.
Zuletzt war der 48-Jährige an einer Mittelschule in Steyr tätig – dort würde er auch gerne weiter unterrichten: "Mein Wunsch wäre, dass ich wieder als Lehrer arbeiten kann", erklärte der 48-Jährige am Donnerstag vor Gericht.
Aufgeflogen war der Steyrer übrigens nur aus Zufall: Vergangenes Jahr hatte er seine Geldtasche verloren, darin fanden Beamte einen – wohl sehr schlecht gefälschten – Ausweis der Polizei. Der spielte im Prozess zwar keine Rolle, brachte aber die Ermittlungen ins Rollen.