Niederösterreich

Fake-Polizistin hortet 50.000 € und Gold in BH und Slip

Mit der "Unfallmasche" hatte eine Polin (27) vier Seniorinnen um ein Vermögen gebracht. Zwei Opfer kannten sogar die Betrugsmasche.  

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Die Angeklagte am Weg in den Gerichtssaal
Die Angeklagte am Weg in den Gerichtssaal
privat

Eine junge Polin und ein 46-jähriger Landsmann standen in St. Pölten am Montag wegen gewerbsmäßig schweren Betrugs vor Gericht.

Die mehrfach vorbestrafte Osteuropäerin soll Teil eines gut organisierten Betrugsringes gewesen sein, er "nur" der ahnungslose Chauffeur, der sie von Polen nach Wien brachte.

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    Die Angeklagte am Weg in den Gerichtssaal
    Die Angeklagte am Weg in den Gerichtssaal
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    Die Bande hatte sich gezielt vier Opfer aus dem Bezirk Tulln ausgesucht: Dann meldete sich ein Fake-Bezirksinspektor telefonisch bei den Senioren und berichtete, dass das Enkerl einen schweren Unfall gehabt hätte und nur Bargeld einen Gefängnisaufenthalt verhindern könne.

    Sogar Alter der Enkerl gewusst

    Im Hintergrund schluchzte das vermeintliche Enkerl, die Täter wussten sogar das genaue Alter der Enkelkinder und hatten im Vorfeld ihre Hausaufgaben perfekt erledigt. 

    Die 27-jährige Polin kam dann schließlich als Kriminalbeamtin und holte das Geld ab. Eine 78-Jährige verlor 78.000 €, eine 83-Jährige 14.000 € und Gold, eine 82-Jährige 15.000 € und Schmuck sowie eine 85-Jährige 25.000 € und Golddukaten. Der Gesamtschaden beträgt laut Anklage rund 180.000 € - mehr dazu hier.

    Die Kripo konnte im November die Polin plus Chaffeur und Komplizen in Wien stoppen. Die 27-Jährige hatte dabei 50.000 € und Gold im BH und im Slip.

    Opfer kannte Betrugsmasche

    Vor Gericht meinten zwei Opfer: „Wir wussten ja sogar, dass es diese Betrugsmasche gibt, aber die Täter waren so überzeugend.“ Eine Pensionistin meinte, sie könne nicht verstehen, dass sie trotzdem darauf reingefallen sei.

    Die von Advokat Martin Mahrer verteidigte Polin war geständig, sagte aber aus Angst vor den Hintermännern sonst gar nichts. Der sechsfach vorbestrafte Chauffeur bestritt indes alles. Die Urteile: Je 33 Monate Haft - für sie rechtskräftig, für ihn nicht (Berufung).