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Prognose falsch – Ungarn feuert Chef-Meteorologen

Ausgerechnet am Nationalfeiertag lag die Prognose etwas daneben. Das kostete den beiden hochrangigsten Wetter-Experten Ungarns nun den Job.

Roman Palman
Die ungarische Flagge wurde zum Nationalfeiertag auf das Parlament in Budapest projiziert.
Die ungarische Flagge wurde zum Nationalfeiertag auf das Parlament in Budapest projiziert.
Peter Lakatos / AP / picturedesk.com

Am 20. August sollte der Nationalfeiertag in Budapest mit einem großen Feuerwerk gefeiert werden. Weil der Wetterdienst OMSZ aber für den Abend mit rund 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit ein heftiges Gewitter vorhergesagt hatte, wurde das Spektakel vom zuständigen Staatssekretär Zoltan Kovacs vorsorglich abgesagt. Keinesfalls wollte man ein neues 2006 riskieren, als ein Unwetter Panik unter den 1,5 Millionen Zuschauern auslöste. Fünf Menschen kamen damals ums Leben, 300 wurden verletzt.

Mit sofortiger Wirkung entlassen

Nur: dieses Mal blieb das Gewitter aus. Wie die "Kronen Zeitung" berichtet, entluden regierungsnahe Medien daraufhin ihren Zorn und warfen dem Wetterdienst vor, den großen Staatsakt durch "falsche" Informationen sabotiert zu haben. Die Leiterin des ungarischen Wetteramtes und ihrem Stellvertreter kostete das nun den Job. Sie wurden dem Bericht zufolge mit sofortiger Wirkung entlassen. Offizielle Gründe nannte der zuständige Technologie-Minister Laszlo Palkovics für diesen drastischen Schritt aber nicht.

Orban lieber auf Urlaub am Balkan?

Das Unwetter war aber nicht das einzige, das bei der Feier in Budapest ausblieb. Auch Regierungschef Viktor Orban war nirgends zu sehen, verfasste nur einen Facebook-Beitrag in dem zu wehenden Ungarn-Fahnen zu lesen war: "Ob es regnet oder der Wind weht, Ungarn ist unsere Leidenschaft!" Daraufhin gingen die Spekulationen im Land hoch, Orban könnte derzeit in Kroatien auf Urlaub weilen. Der Balkan-Fan musste erst vor zwei Wochen in Kroatien aus Seenot gerettet werden – "Heute" berichtete.

Auch in Österreich war das mit den Wetterprognosen in diesen Tagen nicht so einfach, wie Meteorologen nach den heftigen Unwettern in Kärnten, Niederösterreich und Vorarlberg beteuern. Selbst am Montag musste noch die Starkregen-Prognose für den Osten wegen einer "außergewöhnlichen Änderung" völlig über den Haufen geworfen werden.

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