Wien

Falschparker blockieren in Wien jeden Tag fünf Bims

Die Wiener Linien appellieren an die Autofahrer. Wegen tausender Falschparker, die Straßenbahnen blockieren, werden nun Umbaumaßnahmen getroffen.

Leo Stempfl
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Bis Dezember 2020 galt die Blindengasse (Josefstadt) als Falschparker-Hotspots.
Bis Dezember 2020 galt die Blindengasse (Josefstadt) als Falschparker-Hotspots.
Wiener Linien/ Manfred Helmer

Was den Autofahrern Zeitersparnis und Bequemlichkeit bringt, bringt oft eine komplette Öffi-Linie zum Erliegen. Die Rede ist von Falschparkern. Ragt der PKW nur wenige Zentimeter zu tief in den Gleiskörper von Straßenbahnen hinein, kann diese schlicht nicht vorbei.

Falschparken kostet also Zeit und Nerven. Die Wiener Linien arbeiten deshalb eng mit den Bezirken zusammen, um Hotspots von falsch geparkten Autos zu reduzieren. Entschärft wird durch Umbaumaßnahmen, wie zum Beispiel der Verbreiterung von Gehsteigen.

Deshalb wurde der Gehsteig verbreitert und so die Statistik von 100 auf 13 Fällen gesenkt.
Deshalb wurde der Gehsteig verbreitert und so die Statistik von 100 auf 13 Fällen gesenkt.
Wiener Linien/ Manfred Helmer

Wirkung zeigt sich

Solche Umbaumaßnahmen fanden unter anderem in der Döblinger Hauptstraße statt. Hier gab es noch 2019 über 150 falsch geparkte Autos. Nach den Arbeiten im Jahr 2020 sank die Zahl auf 111, 2021 gab es schließlich nur noch 27 Verspätungen wegen falsch abgestellter Fahrzeuge.

Auf das gesamte Stadtgebiet gerechnet summiert sich das. Insgesamt waren die Straßenbahnen der Wiener Linien von Jänner bis Dezember 2021 1.808 Mal blockiert, 2020 waren es 1.649 Fälle. Somit waren die Straßenbahnen fast fünf Mal am Tag an der Weiterfahrt gehindert.

Einer hält hunderte auf

Falsch geparkte Autos sind nicht nur für den Fahrplan der Wiener Linien ein Problem, sondern auch für die Fahrgäste, die bereits umweltschonend unterwegs sind. Denn wer falsch parkt, hält hundert andere auf.

Außerdem kann ein einziges, falsch geparktes Auto eine Straßenbahn bis zu 40 Minuten blockieren. In dieser Zeit bleibt sowohl dem Fahrpersonal als auch den Fahrgästen nichts anderes über als zu warten.

Betonplatten müssen frei bleiben

Die Wiener Linien appellieren daher, bei Parkplätzen, die neben einer Straßenbahnschiene liegen, besonders achtsam zu sein. Grundsätzlich gilt: Die Betonplatten, auf denen die Gleise liegen, müssen immer frei bleiben. Zusätzlich sollten die Seitenspiegel eingeklappt werden. Wer auf Nummer sichergehen möchte, wartet einfach eine Bim ab.

Blockiert man mit einem Auto die Öffis, kann das bis zu mehreren hundert Euro an Verwaltungsstrafen und Gebühren für den Feuerwehreinsatz oder Abschleppdienst kosten.