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Fans knöpfen sich auch die "Champions League" vor

War das Aus der "Super League" erst der Anfang? Fans in ganz Europa wollen die Gunst der Stunde nutzen und auch die Champions-League-Reform stoppen.

Erich Elsigan
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Die Champions League wird umgekrempelt.
Die Champions League wird umgekrempelt.
GEPA

Die "Super League" ist gescheitert, bevor sie überhaupt begonnen hat. Auch, weil die Fans der teilnehmenden Vereine lautstark protestierten, die Idee strikt ablehnen. Zu offensichtlich war das Ziel der Gründer: Geld scheffeln.

Um viel Geld geht es auch in der Champions League. Und daher überlegte die UEFA mit ihren Partnern, wie sie das Produkt noch mehr auspressen kann. Die Lösung heißt: Reform ab 2024! Seit Montag ist sie beschlossene Sache.

Das Format der "Königsklasse" wird komplett umgekrempelt. Statt 32 Klubs wird es 36 Teilnehmer geben, die gemeinsam eine Liga bilden. Allerdings trifft nicht jeder auf jeden, aber pro Verein sind zehn Spiele (statt bislang sechs) garantiert. Die Gesamt-Zahl der Partien steigt von 125 auf 225 an. Sprich: mehr TV-Geld, mehr Werbe-Erlöse, mehr Zuschauer-Einnahmen.

Nicht zufrieden mit der neuen Champions League ist die organisierte Fan-Szene. "Wir werden dafür kämpfen, dass sie so nicht stattfindet und dass es bei der Konzeption einen Restart unter Beteiligung der Fans gibt", sagt "Football Supporters Europe"-Sprecher Martin Endemann im "kicker"-Interview. "Wir werden uns mit unseren europäischen Mitgliedern beraten, wie die nächsten Schritte von unserer Seite aussehen werden. Klar ist schon, dass die Champions-League-Reform zurückgenommen und unter Beteiligung aller Stakeholder, also auch der Fans, ein neues Modell für den europäischen Fußball gefunden werden muss."

Den Anhängern missfällt unter anderem, dass die Schere zwischen "armen" und reichen Klubs weiter auseinandergehen wird – und dass auch Startplätze an Teams gehen, die sich sportlich nicht qualifiziert haben, sondern über den Umweg Fünfjahres-Koeffizient ein Ticket bekommen. "Man darf sich nicht blenden lassen, dass diese Champions-League-Reform eine Errungenschaft ist", sagt Helen Breit, Vorsitzende des Fanbündnisses "Unsere Kurve" dem SID.

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