Politik

"Fantasiezahlen" – Gewessler rechnet mit Auto-Gipfel ab

Für Leonore Gewessler liegt die Zukunft des Autos klar im Elektro-Bereich und nicht bei E-Fuels, sagte sie am Rande einer Pressekonferenz.

Leo Stempfl
Die zuständige Ministerin zeigt sich vom Kanzler-Vorstoß wenig begeistert.
Die zuständige Ministerin zeigt sich vom Kanzler-Vorstoß wenig begeistert.
Helmut Graf (Archivbild)

Gute Nachrichten gab es am Donnerstag für alle, die sich 2023 um eine PV-Förderung beworben haben: Alle rund 90.000 Anträge wurden genehmigt. Das freute Energieministerin Leonore Gewessler bei der Bekanntgabe im Rahmen einer Pressekonferenz natürlich ganz besonders. In die andere Richtung gehen die grünen Reaktionen derzeit wegen einem anderen Thema.

Als einer der wenigen in Europa will Bundeskanzler Karl Nehammer explizit am Verbrennungsmotor im Individualverkehr festhalten – denn Österreich sei "das Autoland schlechthin". Gelingen soll das mit E-Fuels. Experte Jürgen Rechberger ging in der "ZiB 2" mit diesem Plan hart ins Gericht. E-Fuels seien nur dort sinnvoll, wo es keine Alternativen gibt, also in der Luft- und Schifffahrt. 

E-Fuels-Experte rechnet im ORF mit Kanzler-Plan ab >>

Bei herkömmlichen Autos werde das nicht "flächendeckend möglich sein", so Rechberger. Außerdem hätten fast alle Autohersteller trotz E-Fuel-Möglichkeit schon erklärt, vollständig auf Elektromobilität setzen zu wollen. "Skeptisch" sei er zudem, ob es Sinn mache, überhaupt noch einen relevanten Anteil an E-Fuel-Fahrzeugen auf den Markt zu bringen. Die effizienteste Technik sei "Batterie-elektrisch", so der Experte.

Fantasiezahlen

Ähnlich klingt die Meinung von der auch für Mobilität zuständigen Ministerin Leonore Gewessler am Rande der PV-Pressekonferenz. Darauf angesprochen verwies sie darauf, dass die Zukunft klar in der Elektromobilität liege. Hier seien sich Wissenschaft und Unternehmen einig.

"Egal, wie oft man Fantasiezahlen wiederholt: Es ändert die Realität nicht, es ändert die Investitionen nicht, es ändert die Physik nicht", sagte sie in Bezug auf E-Fuels. Trotzdem freue sie sich natürlich, wenn sich weitere Mitglieder der Regierung mit dem Thema Mobilität auseinandersetzen.