Coronavirus

Fast 11.000 Neuinfektionen zum Schulstart in Österreich

Bereits am Sonntag verzeichnete Österreich wieder fünfstellige Infektionszahlen. Am Montag zum Schulstart sind es nun 10.804 Corona-Neuinfektionen.

Rene Findenig
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Corona-Patienten werden auf der Intensivstation der Innsbrucker Uniklinik behandelt.
Corona-Patienten werden auf der Intensivstation der Innsbrucker Uniklinik behandelt.
TIROL KLINIKEN / APA / picturedesk.com

Erstmals seit Anfang Dezember 2021 waren am Sonntag die täglichen Neuinfektionszahlen wieder auf einem fünfstelligen Wert – 10.291 Neuinfektionen wurden von den Ministerien gemeldet, innerhalb kürzester Zeit hat sich die Infektionszahl damit verdoppelt bis verdreifacht. Die Omikron-Welle ist mit dem Schulstart also voll da – Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) rechnet in Kürze mit 20.000 Corona-Neuinfektionen pro Tag. Strenge Maßnahmen gibt es, einen Lockdown vorerst nicht.

Auch Spitalszahlen steigen wieder

Am Montag zum Schulstart melden die Behörden 10.804 Corona-Neuinfektionen und sieben Tote. Der direkte Vergleich mit dem Montag vor einer Woche zeigt die rasante Entwicklung: Am 3. Jänner 2022 gab es noch 3.319 Neuinfektionen österreichweit und sieben Todesfälle. Außerdem brisant: Erstmals seit langer Zeit steigen nun auch die Spitalszahlen wieder an: In den Krankenäusern müssen 935 Corona-Kranke behandelt werden, um 24 mehr als noch vor 24 Stunden.

264 Patienten sind so schwer an Corona erkrankt, dass sie auf Intensivstationen liegen, um zwei mehr als noch am Sonntag. Aktiv infiziert sind derzeit 77.047 Personen in Österreich, von Sonntag auf Montag wurden außerdem 477.474 Corona-Testungen durchgeführt. Die 7-Tages-Inzidenz liegt bei 689,76.

Neuinfektionen in Bundesländern

Burgenland: 137 neue Fälle
Kärnten: 441 neue Fälle
Niederösterreich: 1.573 neue Fälle
Oberösterreich: 1.488 neue Fälle
Salzburg: 1.222 neue Fälle
Steiermark: 650 neue Fälle
Tirol: 1.512 neue Fälle
Vorarlberg: 441 neue Fälle
Wien: 3.340 neue Fälle

"Eins nach dem anderen – alles zusperren"

Das "Omikron-Roulette" war Sonntagabend Thema der ORF-Diskussionsreihe "Im Zentrum". Moderatorin Claudia Reiterer fragte: "Regiert das Prinzip Hoffnung?" Wie berichtet, hat das Prognosekonsortium bereits für Mitte der Woche 17.000 tägliche Neuinfektionen vorhergesagt. Schon am Sonntag war die Zahl der Positiv-Befunde erstmals 2022 fünfstellig – und drei Mal so hoch wie noch eine Woche zuvor.

Zu Gast im ORF war auch Katharina Reich, Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit – und GECKO-Chefin. Die Krisenmanagerin gab sich keinen Illusionen hin: "Omikron wird als Welle auf uns zukommen. Wir wissen, wie wir uns schützen können. Es liegt ein striktes Maßnahmenbündel am Tisch, das wir alle einhalten müssen." Die Alternative sei zuzusperren: "Eins nach dem anderen – alles zuzusperren. Das können wir dann machen, wenn die Gesundheitsressourcen an ihre Grenzen gelangen. Ich schließe nicht aus, dass wir es wieder tun müssen." 

Ungemütliche Weihnachten auch 2022

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) sieht wie die Regierung in der geplanten Impfpflicht die Lösung. Er betonte am Sonntag gegenüber der APA, dass die Impfpflicht kommen werde, ohne Ausnahme. Er geht außerdem davon aus, dass auch Weihnachten 2022 zu einem Corona-Fest wird: "Ich glaube, dass wir nächstes Weihnachten auch die Älteren und kranken Menschen weiter schützen müssen." Außerdem: Die Impfpflicht werde kommen, der Lockdown für Ungeimpfte geht auch mit der Impfpflicht weiter und möglicherweise werde man auch 2025 noch Masken brauchen.

Österreich gehe den Corona-Weg "mit Augenmaß, wo wir sehr strenge Maßnahmen haben seit dem 12. Dezember. Wir haben einen Lockdown für ungeimpfte Menschen, wir haben eine 2G-Regelung, die in den allermeisten Bereichen gilt, wir haben jetzt die FFP2-Pflicht auch auf outdoor ausgeweitet – dort, wo der Zwei-Meter-Abstand nicht eingehalten werden kann", so Mückstein zur APA. Weitere Maßnahmen seien Event-Beschränkungen, Sperrstunde um 22 Uhr, Verbot der Nacht- und Stehgastronomie und die verkürzte Gültigkeit des Grünen Passes nach der zweiten Teilimpfung auf sechs Monate.

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