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Fast jeder Fußgänger dunkel gekleidet

Heute Redaktion
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Ein erschreckendes Ergebnis hat eine ÖAMTC-Erhebung im Oktober hervorgebracht. 86 Prozent der beobachteten Fußgänger waren dunkel angezogen und somit für Autofahrer nur schwer erkennbar. Nur jeder zweite Radfahrer ist mit eingeschaltenem Licht unterwegs.

"Nur 14 Prozent setzten auf besser sichtbare, hellere Kleidung oder verwendeten reflektierendes Material, um sich sichtbar zu machen", erklärte ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Von den Radfahrern waren im Beobachtungszeitraum nur rund 53 Prozent mit eingeschaltetem Licht unterwegs, 40 Prozent verzichteten auf das Einschalten der Lampe. Bei rund sieben Prozent wurde außerdem festgestellt, dass zumindest ein Licht am Fahrrad defekt war.

Die motorisierten Verkehrsteilnehmer waren in punkto Sichtbarkeit gut unterwegs: 96 Prozent der Pkw, 97 Prozent der Busse und Lkw und 95 Prozent der Motorradfahrer fuhren mit eingeschalteten und funktionierenden Lichtern. Nur bei rund drei Prozent wurde ein Lichtdefekt festgestellt - ein sehr positives Ergebnis.

"Im Winter sind die Tage kurz, oft kommt es zu Sichtbehinderungen durch Nebel oder Schneefall. Dementsprechend wichtig ist eine vernünftige Eigen- und Fremdbeleuchtung", hält die ÖAMTC-Expertin fest. Österreichweit wurden im Rahmen der ÖAMTC-Sichtbarkeitserhebung 9.327 Radfahrer, Fußgänger, Motorradlenker, Pkw, Lkw und Busse in den Morgen- und Abendstunden beobachtet.

Im Rahmen der Initiative werden am Samstag, 22. November 2014, bei 60 Interspar-Märkten in ganz Österreich reflektierende Einkaufstaschen und Info-Broschüren kostenlos verteilt. Die Verteilung erfolgt von 15 bis 18 Uhr im Kassenbereich der Märkte (solange der Vorrat reicht).

ÖAMTC-Sicherheitstipps für Herbst und Winter:


Verkehrsteilnehmer sollten generell nicht davon ausgehen, dass sie von anderen automatisch wahrgenommen werden - unabhängig davon, wie gut sichtbar sie sich selbst fühlen.
Fahrzeuglenker sollten insbesondere nach Einbruch der Dämmerung im Bereich von Schulen, Einkaufszentren oder Märkten mit erhöhter Aufmerksamkeit fahren.
Fußgänger sollten Kleidung tragen, die auch bei Dunkelheit gut sichtbar ist. "Reflektierende Materialien an Taschen, Schuhen und Kleidung bringen zusätzliche Sicherheit. Vor allem Kinder sollten damit ausgestattet sein", rät die ÖAMTC-Verkehrspsychologin.
Wenn Fußgänger oder Radfahrer eine Straße queren, sollte das insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit nur an gesicherten Stellen geschehen. Ampelanlagen, Schutzwege, Über- und Unterführungen bieten zumindest ein Mindestmaß an Sicherheit. "Keinesfalls darf die Straße überraschend zwischen parkenden Autos heraus betreten werden", so die ÖAMTC-Expertin.
"Toter Winkel" beim Abbiegen und Rückwärtsfahren: Durch den "toten Winkel" werden dunkel gekleidete Fußgänger oder schlecht bzw. gar nicht beleuchtete Radler beim Abbiegen und Rückwärtsfahren besonders leicht übersehen. "Hier sind alle Verkehrsteilnehmer gefordert, sich möglichst gut sichtbar zu machen, mitzudenken und besonders genau zu schauen", so Seidenberger abschließend.

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