40 Prozent der Arbeitnehmer gehen aus Angst um ihren Arbeitsplatz oder, um ihre Kollegen nicht im Stich zu lassen, krank arbeiten, schlägt die Arbeiterkammer (AK) Alarm. Sie fordert: Menschen müssen die Zeit haben, in Ruhe gesund zu werden. Von Belastungen für die Betriebe oder Missbrauch dürfe keine Rede sein.
59 Prozent der Arbeiter, die krank zur Arbeit erscheinen, tun dies laut AK deshalb, weil sie ihre Kollegen nicht alleine auf dem Berg an Arbeit sitzen lassen wollen. 36 Prozent geben an, dass die Arbeit sonst liegen bleibt, 15 Prozent haben Angst vor dem Jobverlust. Für AK-Oberösterreich-Präsident Johann Kalliauer sind dies alarmierende Zahlen: "Statt über die Abschaffung der Invaliditätspension zu diskutieren, sollten die Verantwortlichen hier näher hinschauen."
Das die Kranken sich nicht daheim auskurieren, bleibt nicht ohne Auswirkungen. 46 Prozent geben an, sie waren in der Folge länger krank als normal, 41 Prozent fühlten sich öfter müde und abgeschlagen, mehr als die Hälfte hatten einen Rückfall und mehr als ein Viertel Prozent hatten später stärkere gesundheitliche Probleme. Die Arbeiterkammer fordert deshalb einen Kündigungsschutz im Krankenstand, ganz besonders für jene, die durch die Arbeit krank geworden sind.