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Fehlstart in Grün-Weiß

Heute Redaktion
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Nicht einmal die pessimistischsten Rapid-Fans hätten vor dem Start der neuen Meisterschaft getippt, dass Rapid nach zwei Spieltagen ohne einen Punkt dastehen wird. Jetzt droht der ultimative Supergau, denn in den nächsten beiden Runden treffen die Hütteldorfer auf Red Bull Salzburg und Sturm Graz.

Beflügelt vom 5:0 Kantersieg gegen den LASK aus der ersten Runde, begann Wiener Neustadt engagiert und hatte bereits nach nur eine Minute eine Großchance, die der schnelle Patrick Wolf aber vergab. Doch schon zehn Minuten später musste Tormann Raimund Hedl hinter sich greifen, da die komplette Abwehr nach einer Flanke von Andreas Schicker auf Hannes Aigner vergaß, der das Geschenk dankend annahm und den Außenseiter in Führung brachte. Nicht nur in dieser Szene ging der verletzte Abwehrchef Ragnvald Soma den Hütteldorfern ab, denn auch in weiterer Folge gab es in der Abwehr Abstimmungsschwierigkeiten und Unaufmerksamkeiten, die Guido Burgstaller, der diesmal in der ungewohnten Stürmerrolle auflief, ausnutzte und zum 2:0 traf.



In der zweiten Hälfte sahen die 15.500 Zuschauer aber ein anderes Bild, denn Rapid wurde immer stärker und übernahm das Kommando. Es dauerte aber fast bis zur Rapid-Viertelstunde, bis Nikica Jelavic zum 2:1 traf, wobei dieser Treffer nicht zählen hätte dürfen, da der Kroate knapp im Abseits stand. Ab diesem Zeitpunkt wurde es richtig chaotisch, denn kurz darauf sah Mario Reiter, der in der 51. Minute für Hannes Aigner in das Spiel kam, die gelb-rote Karte und Wiener Neustadt musste den Vorsprung mit zehn Mann über die Zeit bringen. Dass dies dann auch tatsächlich gelang, lag in erster Linie am großartigen Torhüter Fornezzi, der zahlreiche Großchancen zunichte machte und den Ausgleich bis zum Schluss verhindern konnte.

Nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel reagierten alle Rapid-Fans auf www.austriansoccerboard.at enttäuscht, allerdings gehen die Meinungen stark auseinander, ob es nur ein verpatzter Auftakt war, oder ob die Mannschaft in einer tiefen Krise steckt. Pande2k glaubt, dass der Abwärtstrend schon vor 10 Monaten begonnen hat: Es ist eine Krise, denn es geht nun schon seit 10 Monaten bergab, auch wenn es immer wieder kleine zwischenzeitliche Ausreißern nach oben gibt. Besonders auffällig ist die signifikante spielerische Schwäche, als ob die Mannschaft, die ja schon lange so zusammenspielt, alles verlernt hätte. Die Punkte die man jetzt nicht macht, wird man nur schwer wieder aufholen können.

Gibson glaubt zwar nicht an eine große Krise, trauert aber auch den verlorenen Punkten hinterher: Man kann natürlich keine 36 Siege pro Saison verlangen, aber es ist bitter, dass man nun ausgerechnet die ersten beiden Partien verliert, wo man auf dem Papier 6 Punkte hätte einfahren müssen. Die Leistung ist momentan eine Frechheit, jede Wirtshaustruppe mit Restalkohol würde uns in dieser Verfassung abschießen.

Es gibt aber auch zahlreiche Rapid-Anhänger, die die Ruhe bewahren und nach den ersten beiden Runden noch keine voreiligen Schlüsse ziehen wollen. Dennoch gibt Stowasser die Leistung in der Defensive zu denken: Nach zwei Runden kann man noch fast überhaupt keine Schlüsse ziehen. Freilich ist es ein Fehlstart für Rapid, aber das kann in der nächsten Runde schon wieder ganz anders aussehen. Aber für die Defensive muss sich Peter Pacult schnell etwas einfallen lassen, denn so kann das nicht weitergehen. Natürlich ist Soma verletzt, aber die Abwehr ist als Gesamtes ein kollektiver Schwimmverein.

Danny Mandl

Danny Mandl und Stefan Karger sind die Macher von "austriansoccerboard.at" - dem größten österreichischen Fußball-Fanforum im Internet. Sie schreiben in einer Kolumne auf heute.at über die Themen, die heimische Fußball-Fans bewegen.