Wirtschaft

Feinkost, Kassa – im Handel arbeiten nun Infizierte

Ab sofort werden symptomlose aber corona-positive Mitarbeiter in den heimischen Supermärkten eingesetzt – zum Missfallen vieler Beteiligter.

Michael Rauhofer-Redl
Supermarktmitarbeiter mit FFP2-Maske: Experten befürchten "schwierige Situationen".
Supermarktmitarbeiter mit FFP2-Maske: Experten befürchten "schwierige Situationen".
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Derzeit werde Hand gebraucht, um den Betrieb aufrecht zu erhalten, heißt es beispielsweise von der Supermarktkette Spar. Wegen Urlaub, Krankenständen und fehlenden Mitarbeitern aus dem Ausland ist die Personalsituation sehr schwierig. Spar hält sich deswegen an die Vorgaben der Bundesregierung, teilt das Unternehmen mit. Das bedeutet: Wer mit dem Coronavirus infiziert ist, aber keine Symptome aufweist, wird – unter den gegebenen Sicherheitsauflagen, sprich dem durchgehenden Tragen einer FFP2-Maske – angehalten, zur Arbeit zu erscheinen.

Dabei macht es für das Unternehmen keinen Unterschied, ob die Mitarbeiter im Lager, an der Kasse oder in der Feinkostabteilung beschäftigt sind, berichtet das Ö1-Mittagsjournal am Montag.

Mitarbeiter mit Symptomen würden aber nach Hause geschickt und ersucht, einen PCR-Test durchzuführen, heißt es seitens von Spar. Ähnlich handhabt es auch der Rewe-Konzern, zu dem unter anderem Billa, BillaPlus und Penny gehören. In welchen Bereichen infizierte Mitarbeiter eingesetzt werden, ließ der Konzernsprecher gegenüber dem ORF-Radio allerdings offen. Zusätzlich stehe es freilich sämtlichen Mitarbeitern und Kunden frei, eine FFP2-Maske zu tragen.

Gewerkschaft übt Kritik an Regierung

Der Diskonter Hofer wiederum erklärte, dass man sich bemühen werde, infizierte Mitarbeiter abzusondern oder ins Home Office zu schicken. Das werde in jedem Einzelfall geprüft.

Keine Freude mit den neuen Regeln hat die Gewerkschaft der Privatangestellten. Die getroffenen Maßnahmen seien nicht praxistauglich, so Gewerkschaftsvorsitzende Barbara Teiber: Wenn im Handel Mitarbeiter mit Masken erschienen, werde sofort der Eindruck erweckt, dass diese coronapositiv seien. "Das kann durchaus zu schwierigen Situationen führen, ist Teiber überzeugt.

Auch in anderen Bereichen ergeben sich durch die neue Verordnung kuriose Szenen. Im Rettungsdienst etwa dürften symptomlose Sanitäter mit FFP2-Maske arbeiten, zur ärztlichen Übergabe ins Krankenhaus dürften sie aber bei strenger Auslegung nicht hinein. "Da hat man einfach viele Dinge nicht zu Ende gedacht", so das harsche Urteil Teibers. Sie bekomme mit, dass man vielerorts mit den neuen Maßnahmen unzufrieden und überfordert sei. Für viele Arbeitgeber stünde die Fürsorgepflicht im Vordergrund.

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