Formel 1

Ferrari teilt in Kopier-Affäre gegen Mercedes aus

Die Copygate-Affäre geht in die nächste Runde. Ferrari legte Protest gegen Racing Point ein, Teamchef Mattia Binotto stichelte gegen Mercedes. 

Markus Weber
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Mattia Binotto knöpft sich in der Copygate-Affäre Toto Wolff vor.
Mattia Binotto knöpft sich in der Copygate-Affäre Toto Wolff vor.
Imago Images

Doch alles der Reihe nach: Racing Point war vor dem zweiten Grand-Prix-Wochenende von Silverstone zu einer Strafzahlung von 400.000 Euro und den Abzug von 15 Punkten in der Konstrukteurs-WM verdonnert worden. Das Team hatte nach Meinung der FIA die Bremsbelüftung des RP20 vom Vorjahrs-Mercedes kopiert. Das sanktionierte der Motorsport-Weltverband, erlaubte allerdings die weitere Verwendung. 

Renault hatte gegen die "rosa Mercedes" protestiert, damit die Bestrafung des Racing-Point-Rennstalls erwirkt. Doch die geht vielen nicht weit genug. Allen voran Ferrari. Die Scuderia erklärte, gegen das Urteil Protest einzulegen. 

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    Teamchef Binotto konnte sich dabei einen Seitenhieb gegen Mercedes nicht verkneifen. "Das ist so, wie wenn man bei einem Test abschreibt: Es gibt die, die abschreiben und die, die abschreiben lassen und den Test weitergeben", so Binotto bei "Sky". Schon länger kursiert der Vorwurf, Mercedes habe Skizzen und Daten an Racing Point weitergegeben. 

    "Das ist erst der Anfang", erklärte der Italiener weiter, "Lawrence Stroll und Toto Wolff sind vielleicht wütend, aber es gab eine Verletzung des Reglements." Einer Verhandlung vor einem Berufungsgericht sieht Mercedes-Teamchef Wolff gelassen entgegen. "Wir gehen gerne vor Gericht", hatte der gebürtige Wiener der "BBC" erklärt.