Zwei Tage nach seiner Entführung ist der Vater eines Krypto-Millionärs in Paris von der Polizei befreit worden. Die Täter hätten millionenschweren Lösegeld-Forderungen gestellt, teilte die ermittelnde Staatsanwaltschaft am Sonntag mit. Das Opfer, das in den Fünfzigern ist, sei am Samstag im Pariser Vorort Palaiseau im Departement Essonne ausfindig gemacht und befreit worden. Fünf Verdächtige im Alter von 20 bis 27 Jahren seien bei der Aktion festgenommen worden.
"Das Opfer scheint der Vater eines Mannes zu sein, der ein Vermögen mit Kryptowährungen gemacht hat", erklärte die Staatsanwaltschaft. Das Unternehmen sei in Malta ansässig. Mithilfe von "zahlreichen Ermittlern" sei der Mann am Samstagabend gegen 21 Uhr befreit und medizinisch versorgt worden.
Der Mann war am Donnerstag gegen 10.30 Uhr im 14. Arrondissement der französischen Hauptstadt entführt worden. Laut Polizeiangaben wurde er vor Augenzeugen von vier maskierten Männern in einen Lieferwagen gezerrt. Die Zeitung "Le Parisien" berichtete von Lösegeldforderungen zwischen fünf und sieben Millionen Euro. Die nach Polizeiangaben "sehr hohen" Forderungen seien jedoch nicht bezahlt worden.
Eine mit den Ermittlungen vertraute Quelle berichtete der Nachrichtenagentur AFP, dem Mann sei ein Finger abgehackt worden. Die Polizei habe am Samstag eingegriffen, da man "weitere Verstümmelungen" befürchtete. Laut der Quelle hatte die Frau des Opfers den Ermittlern von wiederholten Drohungen berichtet, welche die Familie in der Vergangenheit erhalten habe.
Nach der Befreiung gratulierte Innenminister Bruno Retailleau den beteiligten Beamten auf Twitter.
Ende Jänner war in Frankreich bereits der Mitbegründer des erfolgreichen Krypto-Unternehmens Ledger, David Balland, zusammen mit seiner Freundin Opfer einer Entführung geworden. Die Täter trennten dem Entführten ebenfalls einen Finger ab und forderten Lösegeld. In einer großangelegten Polizeiaktion unter Beteiligung von 230 Einsatzkräften wurden Balland und seine Partnerin befreit.