Das internationale Fischereiunternehmen "Mowi" bietet Fischern jetzt Kopfgeld für ihre entkommenen Lachse an. Ihren Schätzungen zufolge sind 27.000 Exemplare aus ihrer Zuchtanlage entwischt. Aktivisten sehen darin eine "Katastrophe für den Wildlachs", berichtet der "Guardian".
500 norwegische Kroner, das sind umgerechnet 43 Euro und 20 Cent, bietet der größte Zuchtlachs-Produzent der Welt jetzt pro entkommenen Fisch an, nachdem ein Viertel seiner rund 105.000 Lachse von ihrem Käfig in Troms im Nordwesten Norwegens entkommen waren. Der Zwischenfall wurde am Sonntag gemeldet, die Behörden waren am Montag bereits vor Ort.
Aktivisten zufolge, kann so eine Flucht-Aktion verheerende Umweltprobleme lostreten. Wildlachse werden dadurch gefährdet, da Zuchtlachse deren genetische Vielfalt verringern, was in vermehrten Seelaus-Befall und erhöhter Konkurrenz um Laichplätze resultiert. "27.000 entkommene Zuchtlachse sind eine Katastrophe für den Wildlachs", sagte Pål Mugaas, ein Sprecher der Norwegischen Lachsflüsse.
Norwegen exportiert 1.2 Millionen Tonnen Zuchtlachs jährlich. Im vergangenen Sommer wurde allerdings ein Rekordtief an Wildlachsen gemessen, was zur Schließung von 33 Flüssen für die Lachsfischerei führte. Für diesen Sommer sind 42 Flüsse und 3 Fjorde zur Schließung vorgeschlagen worden.