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Fitness-App verrät Geheimagenten

Im Netz sind Daten der Fitness-App Polar von Soldaten und Geheimdienstlern aufgetaucht. Die Standortbestimmung ist nun abgeschaltet worden.

Heute Redaktion
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Wer einen Fitness-Tracker trägt, kann geortet werden: Der frühere britische Premierminister David Cameron joggt mit Soldaten in Afghanistan. (Archivbild)
Wer einen Fitness-Tracker trägt, kann geortet werden: Der frühere britische Premierminister David Cameron joggt mit Soldaten in Afghanistan. (Archivbild)
Bild: Reuters

Die finnische Fitness-App Polar hat ihre Standortbestimmungs-Funktion abgeschaltet. Zuvor waren sensible Daten etwa von Soldaten und Geheimdienstmitarbeitern im Internet aufgetaucht. Betroffen waren rund 6.000 Nutzer.

"Wir können westliche Militärangehörige in Afghanistan über die Polar-Seite finden", erklärte Sicherheitsexperte Foeke Postma in einem Blogbeitrag nach einer Recherche mit der niederländischen Nachrichtenseite De Correspondent. Mit nur wenigen Klicks könne ein hochrangiger Offizier beim morgendlichen Joggen auf einem Luftwaffenstützpunkt mit Atomwaffen ausfindig gemacht werden.

Gefunden wurden Daten von rund 6.000 Polar-Nutzern, darunter Soldaten verschiedener Länder sowie Mitarbeiter der US-Bundespolizei FBI und des Auslandsgeheimdienstes NSA. Die gefundenen Daten beinhalteten unter anderem Privatadressen von US-Bürgern in der internationalen Sicherheitszone in Bagdad und russischer Soldaten auf der Krim.

Polar wies darauf hin, dass nur die Daten von Nutzern veröffentlicht worden seien, welche die Standortbestimmung eingeschaltet hätten.

Im Januar hatte das Pentagon eine Überprüfung der Nutzung von Fitness-Apps durch Armeeangehörige angekündigt. Zuvor war eine Karte mit Bewegungsprofilen von US-Soldaten in Konfliktregionen durch einen Dienst der Firma Strava Labs veröffentlicht worden. (chk/sda)