Es ist eine regelrechte Silvester-Revolution! In den Niederlanden ist es ab dem Jahreswechsel 2026/27 für Privatpersonen verboten, Feuerwerkskörper abzubrennen. Die Erste Kammer des niederländischen Parlaments in Den Haag stimmte am Dienstag mit großer Mehrheit für das Böllerverbot. Die Zweite Kammer des Parlaments – diese entspricht dem österreichischen Nationalrat – hatte das Gesetz bereits zuvor beschlossen.
Damit wird der bevorstehende Jahreswechsel der letzte sein, an dem man in den Niederlanden zu Silvester legal böllern darf. Warum das Verbot "erst" beim übernächsten Silvester in Kraft tritt, ist einfach erklärt: Die Regierung begründet das mit Vorgaben der Verwaltung. So sei es nicht möglich, das Verbot bereits heuer in Kraft treten zu lassen.
In den vergangenen Jahren kam es in den Niederlanden verstärkt zu ausufernder Gewalt zu Silvester. So wurden etwa auch regelmäßig Einsatzkräfte von der Polizei oder der Feuerwehr mit Feuerwerkskörpern attackiert. Außerdem kam es immer wieder zu schweren Verletzungen oder gar Todesfällen im Zusammenhang mit der verwendeten Pyrotechnik.
Die Debatte über ein Verbot der Pyrotechnik ist nicht neu – bereits seit Jahren wurde über diese Thematik heftig diskutiert. Seit Jahren sprechen sich etwa Polizeivertreter, Tierschützer und sogar Ärzte für ein Verbot aus. Eine Mehrheit im Parlament gab es für diesen Schritt aber bislang nicht.
Erst in den vergangenen Wochen gab die rechtsliberale Regierungspartei VVD ihren Widerstand auf. Sie stimmte letztlich dem Gesetzesvorschlag der rot-grünen Fraktion zu. Auch die Tierschutzpartei stand inhaltlich hinter dem Verbot.
Ganz ohne Pyro-Spektakel wird der Jahreswechsel auch in Zukunft nicht über die Bühne gehen. Kommunen dürfen etwa zentrale Feuerwerkshows veranstalten. Auch für Private soll es derlei Möglichkeiten geben – Voraussetzung dafür wird aber eine amtliche Genehmigung sein.