Niederösterreich
Fleischer wollte Ex mit Mordversuch zurückgewinnen
Mit geladener Waffe hatte Leo M. (69) seiner Ex in NÖ aufgelauert: "Um sie zu erschrecken und zurückzuerobern", so Leo M. Nun droht eine Einweisung.
Wegen Mordversuches, schwerer Nötigung, gefährlicher Drohung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt muss Ex-Fleischhauer Leo M. in fünf Wochen in St. Pölten auf die Anklagebank.
Frau wollte nur Freundschaft
Der herzkranke Fleischhauer hatte sich vor gut vier Jahren neu verliebt, doch gesundheitlich ging es bergab. Im Jahr 2019 bekam Leo M. sogar ein Kunstherz. Nach der langwierigen Rehabilitation gab ihm seine Liebste zu verstehen: "Ich will nur noch freundschaftlich mit dir verbunden sein."
Der Jäger und Fleischer, der seit dem schweren Eingriff am Herzen einen Rollator zum Gehen benötigt, war jedoch tief gekränkt. Bereits gegenüber der eigenen Tochter stieß er wüste Drohungen aus, als diese nur über einen Hausverkauf nachdachte.
"Wollte sie nur zurück"
Im Sommer 2020 wurde die Verzweiflung des 69-Jährigen immer größer, via SMS an seine Ex-Freundin kündigte er ein Blutbad an. Er setzte einen Abschiedsbrief auf, setzte sich mit zwei Waffen und zwei vollen Magazinen ins Auto und fuhr zur Ex, um sich vor der Wohnung der Frau auf die Lauer zu legen. Seine Familie alarmierte den Polizeichef des Ortes, der Beamte konnte mit seinem raschen und energischen Handeln eine Katastrophe verhindern. Leo M. leistete bei seiner Festnahme Widerstand, bestritt in der folgenden Einvernahme jede Tötungsabsicht. "Ich wollte sie nur erschrecken und somit zwingen, dass sie zu mir zurückkommt", so seine Erklärung entgegen jeder Logik.
Sein Anwalt Wolfgang Blaschitz zum Fall: "Mein Mandant ist sehr aufbrausend, aber mehr psychisch krank als kriminell." Beim Prozess am 2. Dezember am Landesgericht Sankt Pölten droht Leo M. eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.