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Flirt-App Lovoo betrügt User systematisch mit Fake-P...

Heute Redaktion
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In ihrem Slogan verspricht die Dating-App Lovoo, über sie würde man "Menschen wie dich" kennenlernen. Tatsächlich sollen die Betreiber im großen Stil die fast ausschließlich männlichen Nutzer mit Fake-Profilen über den Tisch gezogen haben. Das geht aus internen Daten hervor, die ein Whistleblower dem deutschen Computermagazin "c't" zukommen ließ.

In ihrem Slogan verspricht  die Dating-App  Lovoo, über sie würde man "Menschen wie dich" kennenlernen. Tatsächlich sollen die Betreiber im großen Stil die fast ausschließlich männlichen Nutzer mit Fake-Profilen über den Tisch gezogen haben. Das geht aus internen Daten hervor, die ein Whistleblower zukommen ließ.

Lovoo funktioniert ähnlich wie der US-amerikanische : Den Mitgliedern werden in der App die Profilbilder anderer User gezeigt. Gefällt dem User das vorgeschlagene Profil, wischt er nach rechts, gefällt es ihm nicht, nach links. Haben sich zwei Benutzer jeweils gegenseitig nach rechts gewischt, werden sie einander als Match angezeigt.

Außerdem können sich die Nutzer die Mitglieder anzeigen lassen, die ihr Profil besucht haben. Diese Funktion ist für Frauen kostenlos, für Männer jedoch kostenpflichtig. Gemäß den mehr als 50 Gigabyte an Datensätzen, die der Whistleblower dem deutschen Computermagazin zugespielt hat, lässt das Unternehmen die Profile der echten Benutzer von weiblichen Fake-Usern besuchen, um die Männer zur Nutzung des kostenpflichtigen Service zu verleiten.

Unternehmen weist Vorwürfe zurück

Lovoo wies die Vorwürfe zurück. Die Anschuldigungen beruhten auf zweifelhaften Dokumenten und Daten, teilte das Unternehmen aus Dresden mit. Das Computermagazin berichtet, dass es keinen Hinweis darauf gebe, dass die Daten gefälscht seien. "c't" hat außerdem versucht, die Angaben des Tippgebers im Versuch zu überprüfen und konnten die Betrugsmechanismen nachvollziehen, heißt es in dem Bericht.

Seit dem Bericht hätte das Unternehmen begonnen, Tausende von Profilen zu löschen, berichtet "c't" außerdem. Seit dem 12. September hätten die Testpersonen von c't plötzlich jeweils mehr als die Hälfte ihres Lovoo-Bekanntenkreises verloren.