Coronavirus

Foitik zu Impfungen: "Regierung hat nicht genug getan"

Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, sprach im "Ö1-Mittagsjournal" über die Impfkampagne.

Stefanie Riegler
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Gerry Foitik
Gerry Foitik
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Bis Mitte Juli war das Rote Kreuz mitverantwortlich für die Impfkampagne. Launige Werbespots wurden dabei produziert und Testimonials wie Marko Arnautovic gewonnen. Seitdem ist die Regierung alleine verantwortlich für die Impfkampagne.

Während die Corona-Zahlen steigen, gehen die der Impfungen stark zurück, obwohl alle Regierungsmitglieder ständig zum Impfen plädieren. 

"Das ist sehr schade. Der Sommer hätte genutzt werden können, um aufzuklären, um die Leute zur Impfung zu bewegen, so wäre die vierte Welle auch leichter zu bewältigen", sagt Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, im "Ö1-Journal".

"Solidarität und Empathie"

Er kritisiert, dass hier nicht genug passiert ist und die Kampagne zielgerichtet in sozialen Medien stattfinden müsse. "Ich glaube nicht, dass die Regierung genug gemacht hat, das hätte besser laufen können."

Das Impfangebot sei in Österreich laut Foitik gut, kostenlos und barrierefrei. Es gebe vielfältige Möglichkeiten, sich impfen zu lassen. Dennoch sind 40 Prozent der Bevölkerung noch ungeimpft.

Viele von ihnen seien verunsichert. "Das Rezept für die kommenden Wochen muss lauten: Solidarität und Empathie. Die Menschen, die noch skeptisch sind, haben ja Gründe", meint der Bundesrettungskommandant.

Junge Frauen haben Angst vor Unfruchtbarkeit

So sind etwa viele Frauen mit Kinderwunsch noch nicht geimpft, weil sie Angst vor Unfruchtbarkeit haben. "Wir müssen diesen Menschen mit Fakten begegnen und ihnen erklären, dass Zigtausende Frauen danach schwanger geworden und ihre Sorgen unbegründet sind. Man muss den Menschen zuhören und die Bedenken ernst nehmen und ihnen mit Fakten begegnen. Die Impfung ändert an der Fruchtbarkeit nichts. Auch Gynäkologen sollten dafür miteinbezogen werden", sagt der 50-Jährige.

Man müsse aber Zielgruppen individuell ansprechen. So brauchen Menschen, die sich vor Nebenwirkungen fürchten, wieder andere Infos. Foitik fordert hier vor allem den Dialog. 

Dass vor allem die Impfrate bei den Unter-30-Jährigen sehr gering ist hängt laut ihm auch mit der geringeren Zeit zusammen, die diese Zielgruppe zum Impfen zur Verfügung hatte. Er erwartet, dass viele 12-25-Jährige sich noch im Herbst impfen lassen.

Foitik für 1G-Regel

Eine Impflotterie, wie es etwa Landeshauptmann Hans Peter Doskozil angekündigt hat, hält auch Foitik für überlegenswert und gut, "weil es von einem solidarischen Gedanken ausgeht".

Auch die 1G-Regel sei ein wichtiges Instrument. "Ich halte die 1G-Regel für notwendig aber nicht um Druck aufzubauen, sondern um die Gesellschaft vor Infektionen zu schützen, weil wir wissen, dass von Geimpften ein wesentlich geringeres epidemiologisches Risiko ausgeht. In der Disco, bei Veranstaltungen oder beim Apres Ski muss man dieses Risiko senken, gerade in einer Phase wo wir hohe Inzidenzen haben."

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