Es war ein riesiger Schock kurz vor Weihnachten. Im Zuge der gigantischen Pleite von KTM in Mattighofen wurden auch zahlreiche andere Firmen an den Rand des Abgrunds getrieben. Eine davon ist die traditionsreiche und renommierte Vöcklabrucker Metallgießerei GmbH (VMG, siehe Infobox).
Das Unternehmen musste Mitte Dezember Konkurs anmelden. Die VMG erstellt Gussteile und Modelle für die Industrie. Die Hälfte des Umsatzes des Unternehmens fiel laut Insolvenzantrag auf die KTM AG, genau die soll jetzt auch an der Pleite der Tochterfirma Schuld haben.
Hintergrund für den Konkursantrag war, dass KTM keine Vorauszahlungen an VMG leisten konnte. Dadurch konnten die Löhne für 103 Arbeiter nicht bezahlt werden. Für die insgesamt 134 Beschäftigten in Vöcklabruck war das ein riesiger Schock.
"Heute" hat mit Peter Schobesberger (SPÖ), dem Bürgermeister von Vöcklabruck, darüber gesprochen, was so eine Riesen-Pleite für seine Stadt bedeutet. Er sagte: "Für die Betroffenen ist die Lage derzeit ein Drama. Gerade jetzt kurz nach der Weihnachtszeit ist das schlimm. Viele der Betroffenen haben ja auch Familie." Schobesberger hofft auf eine Fortführung der Firma. Derzeit sucht ja der Masseverwalter einen Käufer für das Unternehmen.
Die Vöcklabrucker Metallgießerei (VMG) wurde 1955 gegründet und in der Folge von der Eigentümerfamilie Dambauer aufgebaut. Die Entwicklung war durch technische Innovationen, Beständigkeit und kontinuierliches Wachstum bestimmt. Zehn Jahre später, 1965, wurde mit der Hurrican Luft- und Umwelttechnik ein weiteres Standbein ins Leben gerufen, das seit 2001 ein eigenständiges Unternehmen ist. Die Zeit als Familienunternehmen endet 2023 nach drei Generationen Dambauer an der Spitze. (Quelle: vmg-metall.at/Unternehmen)
"Wir müssen gerade in der Industrie die Arbeitsplätze halten", so Schobesberger. Für die Gemeinde wäre eine Aus der Firma zusätzlich finanziell extrem problematisch, "da wir gerade in dieser höchst dramatischen Situation auf Steuereinnahmen angewiesen sind."
Die Situation beim Motorrad-Giganten KTM ist weiterhin höchst prekär. Hunderte Mitarbeiter zittern um ihre Jobs, wie "Heute" ausführlich berichtete, erheben immer mehr Betroffene jetzt schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen. Zuletzt wurde bekannt, dass die Reinigungsfirma nicht mehr bezahlt wurde. Deshalb soll sogar das Klopapier knapp werden.