Große Geheimniskrämerei, dann der heimliche Haftantritt von Karl-Heinz-Grasser: Kurz nach seinem Luxus-Trip nach Capri trat der ehemalige Finanzminister Karl-Heinz Grasser am Montag seine vierjährige Haftstrafe in der Justizanstalt Innsbruck an. Kurz vor 13 Uhr erreichte er das Gefängnis, wie nach Medienberichten die Justizanstalt Völs gegenüber "Heute" nun bestätigte.
Zuvor waren im Ministerium die Medienstellen auf Tauchstation, wollten sich partout nicht zur Causa Prima äußern. Grasser muss wohl mit einem Bus der Justizwache an lauernden Reportern vorbei geheim vorgeführt worden sein – ein offenbar geplantes Prozedere, um die Privatsphäre des Ex-Politikers zu schützen. So könnte er etwa auf der abgedunkelten Rückbank unbemerkt in die Justizanstalt gelangt sein. Fest steht: Auf ihn wartet nun das übliche Prozedere mit Untersuchungen und Einstellungsgesprächen – wir berichteten hier.
Mit dem Haftantritt des ehemaligen Finanzministers endet nun ein jahrelanger Rechtsstreit, der die österreichische Politik und Öffentlichkeit schwer beschäftigt hat. Grasser wurde im Zuge der Buwog-Affäre wegen Untreue und Geschenkannahme rechtskräftig verurteilt. Der Oberste Gerichtshof hatte das ursprüngliche Urteil im März 2025 bestätigt, jedoch die Strafe aufgrund der langen Verfahrensdauer auf vier Jahre reduziert.
Nun kehrt wohl einige Wochen Ruhe ein, aber Grasser könnte bereits nach wenigen Monaten in den elektronisch überwachten Hausarrest wechseln. Denn ab September greift die Gesetzesnovelle zur elektronischen Fußfessel, wonach bei 24 Monaten Resthaftzeit (die Grasser bei guter Führung erreicht) gewechselt werden kann.