Österreich

FPÖ-Politikerin schockt mit Juden-Posting

Heute Redaktion
Teilen
A. S., bisher Obmann-Stellvertreterin der FPÖ St. Martin/Innkreis, teilte auf ihrer "vk.com"-Seite das Anti-Juden-Posting einer Holocaust-Leugnerin.
A. S., bisher Obmann-Stellvertreterin der FPÖ St. Martin/Innkreis, teilte auf ihrer "vk.com"-Seite das Anti-Juden-Posting einer Holocaust-Leugnerin.
Bild: Privat

Die Obmann-Stellvertreterin der FPÖ St. Martin/Innkreis teilte ein Juden-Posting einer Holocaust-Leugnerin. Montag legte sie ihr Amt nieder und trat aus der Partei aus.

Nächster schockierender Antisemitismus-Fall innerhalb der oö. FPÖ um LH-Vize und Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner: A. S., Obmannstellvertreterin der FPÖ St. Martin/Innkreis (Bez. Ried/Innkreis) teilte ein Juden-Posting einer Holocaust-Leugnerin.

"Ich verlange eine Antwort, wo wurden die sechs Millionen Juden vergast?", schrieb die verurteilte Holocaust-Leugnerin Ursula H. vor einem halben Jahr – A. S. teilte dieses Posting auf ihrem "vk.com"-Profil (quasi das russische Facebook), berichten die "OÖN".

Außerdem soll die Innviertlerin noch andere Postings auf "vk.com" und ihrem Facebook-Account gemacht haben, in denen es um weitere "Verschwörungstheorien rund um die NS-Zeit geht", so die "OÖN".

Nachdem die "OÖN" die FPÖ St. Martin/Innkreis mit den Postings konfrontierte, gab es eine rasche Reaktion. A. S. ist jetzt nicht mehr FPÖ-Obmann-Stellvertreterin und auch nicht mehr Parteimitglied. Laut "OÖN" legte sie ihr Amt nieder und trat aus der FPÖ aus.

Nicht das erste Mal aufgefallen



Es ist nicht das erste Mal, dass A. S. derartig geschmacklose Postings teilte. Die Plattform "Stoppt die Rechten" (wird von Ex-Grünen-Nationalrat Karl Öllinger betrieben) dokumentierte seit 2016 insgesamt 21 DIN-A4-Seiten mit Rechtsaußen-Postings der FPÖ-Politikerin.

Ein Beispiel: Sie teilte ein Posting mit einem Foto von Bundeskanzlerin Angela Merkel, unter dem steht "Juden geben zu, dass Angela Merkel Deutschland mit Migranten wegen ihres Engagements für Juden überschwemmt."

Eine "Heute"-Anfrage an FPOÖ-Chef Manfred Haimbuchner, was er zum neuerlichen Antisemitismus-Fall in seiner Partei sagt, blieb unbeantwortet. Rieds FP-Bezirksgeschäftsführer Erhard Weinzinger meldete sich aber. "Mit dem Rücktritt der Frau ist die Sache für uns erledigt. Weitere Kommentare dazu wird es nicht geben", sagt er gegenüber "Heute".

Rücktritt auch in Braunau



Zuletzt war die oö. FPÖ international in die Negativ-Schlagzeilen geraten, weil der Braunauer FPÖ-Vize-Bürgermeister Christian Schilcher ein geschmackloses "Ratten-Gedicht" als Ostergruß an die Braunauer verschickt – Titel: "…die Stadtratte (Nagetier mit Kanalisationshintergrund)".

Schilcher musste daraufhin sein Amt als Stadt-Vize zurücklegen. Und wurde aus der FPÖ geschmissen. Inzwischen ermittelt sogar der Staatsanwalt gegen ihn.

Mehr News aus Oberösterreich auf Facebook (ab)