Politik

FPÖ-Medizinerin: "Corona-Schnelltests für die Fisch'"

FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch versteht den Wirbel nicht. Sie lehnte Corona-Schnelltest vor einem TV-Interview ab: "Ich bin gesund!" 

Jochen Dobnik
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FPÖ-Gesundheitssprecherin <strong>Dagmar Belakowitsch</strong>&nbsp;lehnte Corona-Schnelltest vor Puls24-Aufzeichnung ab.
FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch lehnte Corona-Schnelltest vor Puls24-Aufzeichnung ab.
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

Mittwochabend sollte die FPÖ-Politikerin an der Diskussionsrunde "Pro & Contra" auf Puls 4 und Puls 24 teilnehmen. Tut sie aber nicht. Denn sie lehnte, wie berichtet, die Einladung ab, da sie vor der Sendung einen Corona-Schnelltest hätte machen müssen. Im "Heute"-Interview legt Dagmar Belakowitsch noch nach.

Keine Parteitaktik, sondern persönliche Entscheidung

"Ich habe diese Entscheidung aus Überzeugung getroffen, denn ich halte nichts von dem Test. Ich akzeptiere die Regelung bei Puls24, aber ich hätte gerne, dass auch meine Meinung akzeptiert wird", erklärt die FPÖ-Politikerin, selbst Medizinerin. Allein anhand eines einzelnen Tests sei eine Infektion mit dem Coronavirus nicht zu erkennen, "auch die WHO sagt, es müssen auch Symptome vorhanden sein - und diese habe ich nicht. Ich bin gesund!"

"Soll ich meine Meinung über Bord werfen, nur damit ich bei Puls24 debattieren kann?" - Belakowitsch

Die Schnelltests seien nicht "das Gelbe vom Ei" und "für die Fisch'", kritisierte Belakowitsch. In Tirol war bei den Massentests ein Drittel der Positiv-Ergebnisse "falsch positiv", in Vorarlberg 15 Prozent. Auch in Wien gab es eine Fehlerquote - "und das zieht dann gleich eine ganze Kaskade nach sich, das will ich meiner Familie und meinen Kindern nicht antun."

"Es war in der Medizin noch nie so, dass man eine Erkrankung mit einem Labortest festgestellt hat. Der Arzt diagnostiziert in der Regel eine Erkrankung, nicht das Labor." - Belakowitsch

Laut Puls24 wurde Belakowitsch als Alternative eine Skype-Schaltung angeboten, diese habe sie abgelehnt. Auch Anfragen an FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak, dem steirischen FPÖ-Chef Mario Kunasek und der Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek seien abgelehnt worden. Der FPÖ-Parlamentsklub habe als Begründung die geforderten Corona-Tests angeführt, Svazek und Kunasek hätten aus terminlichen Gründen abgesagt, berichtet der "Kurier".