Fussball

Frankfurt-Boss in Rage: "Kein Bock auf die Scheiße"

Frankfurt verlor den Supercup gegen Real mit 0:2. Davor sorgte Eintracht-Boss Peter Fischer für Aufregung – mit einer hochemotionalen Rede.

Erich Elsigan
Peter Fischer trägt das Herz auf der Zunge.
Peter Fischer trägt das Herz auf der Zunge.
Imago

Frankfurt duellierte sich am Mittwoch in Helsinki mit Real Madrid – und verlor 0:2. Die Spanier krönten sich zum Sieger des UEFA Supercups, David Alaba steuerte den ersten Treffer bei.

Bei der Eintracht hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, weil wir Paroli geboten haben", erklärte Coach Oliver Glasner. "Wie mutig wir aufgetreten sind, lässt mich sehr positiv nach vorne blicken."

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    Europa-League-Finale: Eintracht Frankfurt gegen Glasgow Rangers
    Europa-League-Finale: Eintracht Frankfurt gegen Glasgow Rangers
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    Einen mutigen Auftritt legte Stunden davor auch Peter Fischer hin. Der Frankfurt-Präsident schnappte sich bei einem Fan-Fest in der finnischen Hauptstadt das Mikrofon – und knöpfte sich die eigenen Anhänger vor. Hintergrund: Beim Liga-Start gegen die Bayern wurde massenhaft Pyrotechnik abgefackelt und bei der Hymne gepfiffen. Ein paar Chaoten stürmten zudem in der Pause auf den Rasen.

    "… weil ein paar Arschlöcher auf den Platz rennen"

    "Ich saß gestern am Tisch des UEFA-Präsidenten, der sehr deutlich gesagt hat: Ich habe tolle Sympathie für euch, ihr seid einen klasse Weg gegangen. Aber wenn bei euch Scheiße passiert, dann heißt das danach Geisterspiel in Frankfurt", polterte Fischer. Der 66-Jährige stellte klar, dass sich der Anhang keine Fehltritte mehr leisten dürfe.

    Die Sorge vor Champions-League-Partien vor leeren Rängen ist groß: "Wie soll ich den Jungs und Mädchen in den Schulen erklären, dass sie nicht ins Stadion dürfen, weil ein paar Arschlöcher auf den Platz rennen und ihre Feuerscheiße auf andere werfen? Wie soll ich das aushalten?"

    "Ich lass dich jetzt hier rausschmeißen"

    Ein Fan nahm die Rede nicht allzu ernst, machte immer wieder mit Zwischenrufen auf sich aufmerksam. Fischer platzte der Kragen. "Ich lass dich jetzt hier rausschmeißen. Ich habe keinen Bock mehr auf so eine Idiotenscheiße. Du kommst einfach nie mehr ins Stadion, was willst du hier", schrie er ins Mikro.

    Zum Schluss betonte Fischer: "Ich will mit euch gemeinsam die Champions League erleben, durch Europa reisen. Bei einem Geisterspiel geht es nicht um mich – da gibt es zehn Plätze und einen davon habe ich. Ich will, dass unser Stadion voll ist."

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