Frankreich wird seit Tagen von heftigen Krawallen erschüttert. Auslöser war der Tod eines Jugendlichen bei einer Polizeikontrolle. Im Großraum Paris und in weiteren Städten eskalierte die Situation in der Nacht zum Freitag bereits zum dritten Mal in Folge. Autos und Mülltonnen wurden in Brand gesteckt und Polizisten mit Feuerwerkskörpern angegriffen.
Mehrere Hundert Menschen wurden nach Angaben des Innenministeriums festgenommen und 249 Polizeibeamte verletzt. Landesweit waren in der Nacht 40.000 Polizisten im Einsatz, um die Proteste in Schach zuhalten, alleine 5.000 davon in Paris. Währenddessen tanzte Präsident Emmanuel Macron (45) auf dem Abschiedskonzert von Elton John (76) in der Pariser Accor-Arena. Als ein Video davon auf Social Media geteilt wurde, stieg die Wut der Franzosen noch weiter an.
Ein Drittel der Festgenommenen in der vergangenen Nacht seien Jugendliche, sagte Macron am Freitag nach einem interministeriellen Krisentreffen in Paris. Der Präsident appellierte angesichts der Randale an das Verantwortungsbewusstsein der Eltern. "Ich appelliere an das Verantwortungsbewusstsein der Mütter und Väter. Die Republik ist nicht dazu berufen, an ihre Stelle zu treten", so Macron.
Die französische Premierministerin Elisabeth Borne kündigte den Einsatz gepanzerter Fahrzeuge der Polizei an, um die Krawalle und Gewaltausschreitungen zu bekämpfen. "Zusätzliche mobile Kräfte" würden ebenfalls eingesetzt werden, hieß es. Diese Entscheidungen seien Teil der Maßnahmen, die unter der Leitung von Präsident Emmanuel Macron am Freitag während einer Sitzung des Krisenstabs beschlossen wurden.
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Die Beerdigung des getöteten Teenagers Nahel ist für Samstag geplant. Dies gab der Bürgermeister von Nanterre, Patrick Jarry, am Freitag bekannt.