Burgenland

Frau (34) checkt täglich Zähler weil Strom so teuer ist 

Eine Burgenländerin kontrolliert jeden Tag ihren Zähler, damit sie ihren Verbrauch niedrig halten kann. Die Kosten machen ihr schwer zu schaffen.

Christian Tomsits
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Die Strompreise sind zuletzt stark angestiegen.
Die Strompreise sind zuletzt stark angestiegen.
iStock (Symbol)

Wegen gestiegener Stromkosten steht vielen finanziell das Wasser bis zum Hals. Eine davon ist eine Familie aus dem hügeligen Südburgenland. Statt früher 100 Euro muss die 34-Jährige jetzt plötzlich 150 Euro für Energie pro Monat bezahlen. "Nur" Fünfzig Euro machen für die Mutter von vier Kindern (ein Mädchen, drei Buben) aber einen riesengroßen Unterschied.

Teuerung und Stromnachzahlung

"Ich muss auf jeden Euro schauen", erklärt sie. Daher blicke sie nun fast täglich auf den Stromzählerkasten, um den Verbrauch einschätzen und gering halten zu können. "In den Wintermonaten kommen wir sonst immer mit 100 Euro pro Monat aus. Jetzt schaue ich auf den Stromzähler und sehe, das geht sich nicht mehr bis zum Ende des Monats aus. Jetzt brauchen wir fast 150 Euro. Dabei haben wir nicht einmal große Elektrogeräte, die viel Strom brauchen, ich hab eigentlich nur eine Waschmaschine", so die Burgenländerin.

Auch Lebensmittel stiegen im Preis

"Am Ende des Jahres habe ich sonst immer eine Gutschrift bekommen beim Strom. Da kaufe ich den Kindern dann eine kleine Überraschung dafür. Heuer hatte ich zum ersten Mal eine Nachzahlung“, so die Vierfachmutter weiter. Die Teuerung macht sich bei ihr ohnehin in allen Lebensbereichen bereits bemerkbar: "Eier, Brot, Nudeln, Himbeersirup, alles ist teurer geworden", klagt sie. Auch die tägliche Schuljause ihrer Sprösslinge koste jetzt mehr. "Ich richte den Großen jeden Tag eine Jause - Obst, Brot und Knabbernossi", so die Mutter, die von der Volkshilfe unterstützt wird.

Der Direktor der Volkshilfe Österreich Erich Fenninger.
Der Direktor der Volkshilfe Österreich Erich Fenninger.
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com
"Arme Familien wollen sich auf Regierung verlassen können"

Volkshilfe-Chef Erich Fenninger bemängelt am Donnerstag in einer Aussendung, dass der von der Bundesregierung angekündigte "Energiekostenausgleich" von einmalig 150 Euro für fast alle Haushalte offenbar nicht wie angekündigt durchgeführt werden kann. Das macht auch der burgenländischen Mutter große Sorgen: "In der Zeitung habe ich vom Energiebonus gelesen. Aber da sagt einem keiner, wo und wie man den bekommt. Vielleicht wollen sie gar nicht, dass man das weiß. Das Gefühl habe ich manchmal."

Ewald Sacher, Präsident der Volkshilfe, hält abschließend fest: "Armutsbetroffene müssen sich darauf verlassen können, dass das Geld kommt, wenn es angekündigt wird. Viele Familien rechnen genau. So etwas darf kein PR-Gag sein."

Ein Wocheneinkauf für eine Familie ist jetzt deutlich teurer geworden. Der Preis für Gemüse stieg im Dezember um 5,8%, für Brot und Getreideerzeugnisse um 3%, für Fleisch um 1,2% und für Obst um 1,7%. Im Jänner kletterte die Teuerung bei Lebensmitteln dann noch einmal auf 5,2% (gegenüber 4,7% im Dezember). Auch bei Lebensmitteln müssen armutsbetroffene Familien in der Regel 3% mehr ihres Haushaltseinkommens ausgeben (nämlich 14%), als der Durchschnitt.

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